Rechnungsfehler: Github rechnet Tausende Rechenzeitjahre ab

Nutzer von Github Actions und Codespacces berichten, E-Mails erhalten zu haben, in denen sie darüber informiert worden seien, ihre voreingestellten Budget-Höchstgrenzen überschritten zu haben, und in denen teilweise ein paar Tausend Jahre Rechenzeit in Rechnung gestellt worden seien.
So fragte ein User auf Twitter(öffnet im neuen Fenster) , ob Github das ernst meine, 30.000 Jahre Rechenzeit für Actions in Rechnung zu stellen. "Ich glaube nicht, dass ich mir diese 127-Millionen-Dollar-Rechnung leisten kann" , schließt Matt Greensmith seinen Tweet.
Unter dem Tweet zeigt ein Screenshot die Verbrauchsdaten des Monats: Bei einem mit 2.000 Dollar angegebenen monatlichen Limit verbrauchten die Actions demnach in den Private Repos des Users 15.983.235.496 Rechenzeitminuten.
Tweet mit Screenshot
Das entspricht in etwa 30.409,5 Jahren - Schalttage nicht mitgerechnet, wir haben diesen Monat ja keinen. Die Rechnung dafür beläuft sich den Angaben zufolge auf 127.865,859,97 Dollar.
Andere User berichten(öffnet im neuen Fenster) von Rechnungen über "nur" 38 Millionen Dollar und zeigen sich erleichtert, ein 60-Dollar-Limit bei Github angegeben zu haben - allerdings hat deren Abrechnungszeitraum gerade erst begonnen, es sind noch 29 verbleibende Tage im Monat. Trotzdem haben sich im gerade einmal zwei Tage alten Abrechnungsmonat bereits 9.099 Build-Jahre angehäuft.
Doch es gibt auch Schadenfreude. Auf Reddit(öffnet im neuen Fenster) wird in den momentanen Top-Antworten gleich gefragt, ob jemand die 127 Millionen schlagen könne. Und darüber spekuliert, ob die Microsoft-Aktie - Github gehört Microsoft - wegen gewaltig gestiegener Umsätze nicht einen Sprung nach oben machen könne.
Es ist nur ein Bug
Der Github- Incident-Report(öffnet im neuen Fenster) verrät nicht viel über den Vorfall, nur dass zunächst Github Actions zu langsam gewesen seien und Codespaces dann ebenfalls langsam geworden sei. Dann seien die Abrechnungen aufgefallen: "Wir untersuchen Berichte von Nutzern, denen fälschlicherweise Benachrichtigungen angezeigt wurden, dass sie ihre Abrechnungslimits für Actions und Codespaces erreicht haben" , heißt es.
Knapp drei Stunden später liefen Actions und Codespaces wieder und Github teilte mit, an den "Inkonsistenzen" in den Abrechnungsinformationen zu arbeiten. Knapp zwei Stunden wurde der Incident Report als "erledigt" geschlossen.
Auf der Github-Statusseite gab es noch weniger Informationen: "Wir haben eine Risikominderung angewendet, um laufende Actions-Jobs und die Verwendung von Codespaces zu entsperren. Wir arbeiten derzeit daran, die Inkonsistenzen in den Abrechnungsinformationen zu beheben" hieß es dort nur in zwei Sätzen. Inzwischen ist beim Github-Status wieder alles auf Grün und funktioniert.
Verantwortlich waren laut Github technische Probleme. Was für welche das genau waren, ist unbekannt.



