Rechenzentren: Geheimniskrämerei um Googles Wasserverbrauch in The Dalles
Eine US-Lokalzeitung wüsste gern, wie viel Wasser ein neues Google-Rechenzentrum in Oregon benötigt. Die Stadt wehrt sich dagegen.

Die Stadt The Dalles im US-Bundesstaat Oregon möchte nicht, dass die Öffentlichkeit erfährt, wieviel Wasser ein dort geplantes Google-Rechenzentrum nutzen wird. Die Zeitung The Oregonian hatte versucht, an diese Information zu gelangen und darüber zu berichten.
Wie The Oregonian schreibt, hatte der Bezirksstaatsanwalt der Region bereits entschieden, dass die Informationen über den Wasserbedarf öffentlich sein und die Zeitung Zugriff auf diese erhalten sollte. Doch durch eine Klage auf Bundesstaat-Ebene hat die Stadt The Dalles jetzt erreicht, dass sie dieser Aufforderung bis zu einer endgültigen Entscheidung nicht nachkommen muss.
Google plant in The Dalles den Bau eines Rechenzentrums auf dem Gelände einer ehemaligen Aluminiumfabrik. In dem Zusammenhang hat der IT-Konzern mit der Stadt eine Vereinbarung geschlossen, die Steuererleichterungen und einen Ausbau der lokalen Wasserversorgung beinhaltet.
Wasserbedarf ist Betriebsgeheimnis von Google
Doch wie viel Wasser Google genau benötigt, soll ein Betriebsgeheimnis des Konzerns bleiben. Die Stadt hat sich hier auf die Seite von Google geschlagen.
Am 8. November wird über die Pläne für den Ausbau der Wasserversorgung entschieden. Durch die jetzt eingereichte Klage ist klar, dass die Öffentlichkeit vorher keine Details über den Wasserbedarf von Google erfahren wird. Stadträte hatten allerdings Gelegenheit, in die Pläne Einsicht zu nehmen.
Der Wasserverbrauch von Rechenzentren ist in den USA ein kontroverses Thema. Im vergangenen Jahr hatte die Nachrichtenseite Bloomberg über zahlreiche lokale Konflikte berichtet. Dabei gibt es auch ökologische Bedenken. Eine Kühlung von Rechenzentren, die auf Wasserverdunstung setzt, ist energieeffizienter und günstiger als eine Kühlung über die Außenluft, sie führt aber zu einem hohen Wasserbedarf, der insbesondere in trockenen Regionen problematisch sein kann.
Langfristig sinnvoll wäre möglicherweise eine ganz andere Lösung: Egal ob Wasser- oder Luftkühlung, in beiden Fällen geht die Wärmeenergie der Rechenzentren ungenutzt als Abwärme verloren. Man könnte stattdessen die Wärme in lokalen Wärmenetzen nutzen und damit beispielsweise Wohnungen beheizen. Das erfordert jedoch, dass entsprechende Fern- oder Nahwärmenetze vorhanden sind. Dies wird jedoch bisher nur in wenigen Modellprojekten praktiziert.
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Man sollte mal erwähnen, dass die da eigentlich keinen Wassermangel haben. Zum einen ist...
Das dürfte auf die Größe des Kühlturms ankommen oder? Aber am Ende ist alles besser als...
Würde auch reichen wenn Steuern verlangt werden würden statt nur Steuergeld als...
Und du denkst, dass die so einfach aufgebaut werden dürfen? Denn egal was gemacht wird...