Realbedingungen: Audi A7 fährt autonom auf der A9

Audi hat einen A7 mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf dem Fahrersitz autonom auf der Autobahn A9 fahren lassen. Das Fahrzeug folgt nicht nur eigenständig der Spur, sondern beherrscht auch Fahrbahnwechsel und Überholmanöver. Der Minister gab sich überzeugt.

Artikel veröffentlicht am ,
Pilotiertes Fahren mit dem A7 auf der A9
Pilotiertes Fahren mit dem A7 auf der A9 (Bild: Audi)

Audi hat am Freitag Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Fahrt im Versuchsfahrzeug "Jack" ermöglicht. Dabei fuhr der umgebaute A7 auf der Autobahn A9 unter realen Bedingungen und zeigte, wie er nicht nur die Spur halten, sondern auch überholen kann.

"Automatisiertes Fahren ist keine Science-Fiction. In wenigen Jahren werden automatisierte Fahrzeuge im Straßenverkehr unterwegs sein. Digitale Technik kann dem Fahrer Aufgaben abnehmen und mehr Sicherheit und Komfort bringen", sagte Dobrindt anlässlich der Testfahrt.

"Langfristig lautet das Ziel die komplett vernetzte Straße. Staus und Umweltbelastungen werden reduziert, die Verkehrssicherheit erhöht und die Infrastruktur optimal ausgelastet", gab sich der Minister sicher und betonte, dass die deutsche Autoindustrie auch beim automatisierten Fahren vorn dabei sein sollte, um ihre Position zu behaupten.

Die Autobahn A9 wurde offiziell zum Testgebiet für autonome Fahrzeuge erklärt.

Audi nennt das unterstützte Fahren derzeit "pilotieren". Das heißt, dass der Fahrer sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen darf, sondern stets eingriffsbereit sein muss.-->Forschungsvorstand Ulrich Hackenberg von Audi sieht das autonome Fahren als Technik der Gegenwart. Ab 2017 will Audi im Oberklassemodell A8 die Technik in einer ersten Ausbaustufe anbieten.

Hackenberg sieht drei wesentliche Anwendungsbereiche für diesen Einsatz künstlicher Intelligenz im Auto: Einerseits zur Unfallvermeidung: Wenn der Fahrer überfordert ist und Gefahr läuft, die Kontrolle zu verlieren oder wenn er unterfordert ist, weil die Fahrt zu monoton ist. Anderseits auch, wenn der Fahrer seine Zeit effektiver nutzen kann und will, zum Beispiel im Stau.

Audi hat in der Vergangenheit spektakuläre autonome Fahrten durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Technik zu demonstrieren. So hat ein Audi TTS in den USA ohne Fahrer in einem Salzsee die vier Ringe - das Markensymbol von Audi - in die Oberfläche gezirkelt. Außerdem wurde die kurvenreiche Bergfahrt Pikes Peak in den Rocky Mountains fahrerlos gemeistert und auf dem Hockenheim-Ring ein RS 7 Sportback über den Parcours gejagt. Zur CES 2015 im Januar diesen Jahres fuhr ein Audi auf dem Highway von der Westküste bis nach Las Vegas.

Das wird so schnell aber nicht eine Serienfunktion werden. Derzeit will Audi Staufahrten automatisieren, bei denen nur geringe Geschwindigkeiten bewältigt werden müssen. Zwischen 0 und 65 km/h soll dem Fahrer das Beschleunigen, Bremsen und Lenken abgenommen werden - aber nur, wenn er das auch will. Löst sich der Stau auf, muss der Fahrer wieder übernehmen.

Audi setzt bei seinen autonomen Fahrzeugen das sogenannte zentrale Fahrerassistenzsteuergerät, kurz zFAS ein, das Sensorensignale auswertet und Fahrbefehle erzeugen kann. Dazu gehören Radar zur Überwachung des Verkehrsgeschehens vor dem Fahrzeug, Kameras zur Fahrbahn- und Hinderniserkennung. Hinzu kommen ein Laser, der Entfernungen abmisst und diverse Ultraschall-Sensoren zur Umfelderfassung des Autos.

Was das System als Option für den A8 kosten wird, ist noch nicht bekannt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Bankai 13. Apr 2015

Ich verstehe gerade nicht, was du dich so aufregst. Er sagt doch, dass dem nicht so ist...

Doedelf 13. Apr 2015

Klingt nach jung und Führerschein Neuling? Auf der Autobahn will man morgens im...

Quantium40 13. Apr 2015

Für solche Modifikationen braucht es keine autonomen Fahrzeuge. Schon jetzt könnte jedes...

chefin 13. Apr 2015

Paris ist ein Sonderfall. Im gegensatz zu allen anderen Städten ist die Metro...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Gigatron TTL zusammengebaut
Viel löten, viel Spaß, kein Mikroprozessor

Der Gigatron TTL ist ein 8-Bit-Computer mit Video-Output, auf dem sich Spiele spielen lassen - und das ohne Mikroprozessor. Wir haben das Kit mit großer Begeisterung zusammengebaut.
Ein Test von Tobias Költzsch

Gigatron TTL zusammengebaut: Viel löten, viel Spaß, kein Mikroprozessor
Artikel
  1. Polaris: Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk
    Polaris
    Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk

    Den Auftrag für das neue Triebwerk hat die Bundeswehr an das deutsche Start-up Polaris gegeben, das damit in die Luftfahrtgeschichte eingehen kann.

  2. Whistleblower: USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen
    Whistleblower
    USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen

    Klingt schräg, aber der Whistleblower ist ungewöhnlich glaubwürdig: Die USA sollen mehrere außerirdische Fluggeräte haben.

  3. Freelancer in der IT: Schön, lukrativ, aber alles andere als easy
    Freelancer in der IT
    Schön, lukrativ, aber alles andere als easy

    Viele junge Entwickler wollen lieber Freelancer sein als angestellt. Doch das hat mehr Haken, als man denkt. Wir haben Tipps für den Einstieg.
    Ein Ratgebertext von Rene Koch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer Curved 31,5" WQHD 165Hz 259€ • Corsair RM750x 107,89€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Bis -50% auf Gaming-Produkte [Werbung]
    •  /