Reaktion auf Trojaner-Befall: Apple will Flashback-Verbreitung selbst stoppen

Mit einem für Endanwender kaum zu findenden Knowledge-Base-Artikel macht Apple nun selbst auf die Sicherheitsprobleme unter Mac OS X aufmerksam. Ein kleines Apple-Werkzeug soll den Flashback-Trojaner bald entfernen.

Artikel veröffentlicht am ,
Apple bekämpft kriminelle Flashback-Autoren direkt.
Apple bekämpft kriminelle Flashback-Autoren direkt. (Bild: Gareth Cattermole/Getty Images)

Ein Removal-Tool von Apple selbst soll dem Flashback-Trojaner den Garaus machen. Damit gibt der Computerkonzern erstmals in einem Knowledge-Base-Artikel zu, dass es ein Problem mit Schadsoftware auf der Mac-Plattform gibt. Die Software gegen den Trojaner wird bei Apple gerade entwickelt und soll ihn erkennen und anschließend entfernen können. Allerdings ist noch unklar, wann Apple die Software veröffentlichen wird und ob diese über die Softwareaktualisierung verteilt wird.

Die Verteilung von Software zur Entfernung von Schadsoftware ist Windows-Nutzern schon lange ein Begriff. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht Microsoft sein Malicious Software Removal Tool, um bekannte und stark verbreitete Schadsoftware global von Rechnern zu entfernen.

Diverse Sicherheitsfirmen haben bereits Werkzeuge entwickelt, mit denen der Flashback-Trojaner vom System entfernt werden kann. Allerdings dürften sie viele Mac-Nutzer nicht erreichen, die sich der Sicherheitsproblematik nicht bewusst sind. Vor sechs Jahren hat sich Apple noch in einem Werbespot, der sicher vielen in Erinnerungen geblieben ist, über verschnupfte PCs in der Werbung lustig gemacht.

Kein Sicherheitsupdate für Mac OS X 10.5 alias Leopard

Apple verweist zudem indirekt darauf, dass Nutzer von Mac OS 10.5 und früheren Versionen kein Sicherheitsupdate bekommen. Sie sollen sich helfen, indem sie Java in Safari deaktivieren. Ein grundsätzliches Abschalten der unsicheren Java-Installationen empfiehlt Apple nicht. Mac OS X wird nur wenige Jahre unterstützt, weswegen die Nutzung alter Mac-OS-Versionen aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist.

Außerdem arbeitet Apple mit ISPs zusammen, um die Domains und Server abzuschalten, mit denen Flashback kommuniziert. Das löste beim Hersteller von Antivirenlösungen Dr. Web Irritationen aus. Laut Dr. Web hat Apple auch versucht, Infrastruktur des Unternehmens abzuschalten, die mit dem Trojaner-Netzwerk zur Untersuchung des Problems kommuniziert. Allerdings glaubt Dr. Web an ein Versehen seitens Apple.

Dr. Web beklagt sich über Apples Schweigen

Im offiziellen Blog heißt es in der Chronik zur Infektion nur, dass eine Firma versucht habe, Domains von Dr. Web zu blockieren. In einem Interview wird der Chef des Unternehmens konkreter und beklagt sich zudem darüber, dass Apple kein Interesse an einer Zusammenarbeit zeige. Apple habe nicht auf die von Dr. Web gelieferten Daten reagiert, obwohl alle Daten weitergegeben worden seien. Ob die allerdings an der richtigen Stelle im Konzern angekommen seien, sei unklar, da Dr. Web das Sicherheitsteam bei Apple nicht kenne.

Für Apple ist die Situation etwas Neues, ist die Plattform doch bisher von größerem Befall durch Schadsoftware verschont geblieben. Allerdings versucht Flashback schon seit Monaten eine große Verbreitung zu erreichen. Durch eine wochenlang von Apple ignorierte bekannte Sicherheitslücke in Java wurde es möglich, über eine halbe Million Macs mit Flashback zu infizieren.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


MacMark 13. Apr 2012

Meines Wissesns hatte keine einzige "AV-Profi-Software" den aktuellen Flashback...

iLoveApple 12. Apr 2012

Uiih angefangen davon, dass er ja sagt, dass würde auf Mac gar nicht laufen etc. aber die...

Iomegan 12. Apr 2012

Es gibt aber gar keine Apple Rechner, auf denen 10.5 läuft und 10.6 nicht obwohl dies von...

Der Supporter 11. Apr 2012

Wie so verkaufen? Die AV-Programme für den Mac sind doch meist kostenlos: Anvira Sophos...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Schneller als SSDs
Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde

Schneller als SSDs und unendlich oft beschreibbar: Das verspricht ein Speichermedium, das RAM-Chips nutzt, aber über NVMe angesprochen wird.

Schneller als SSDs: Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde
Artikel
  1. Entlassungen: Amazon wirft weitere 9.000 Mitarbeiter raus
    Entlassungen
    Amazon wirft weitere 9.000 Mitarbeiter raus

    Mit der neuen Entlassungswelle hat Amazon nun 27.000 Mitarbeiter weniger.

  2. Altersdiskriminierung in der IT: Schluss mit Projekten, Sie kochen hier nur noch Kaffee
    Altersdiskriminierung in der IT
    Schluss mit Projekten, Sie kochen hier nur noch Kaffee

    Altersdiskriminierung betrifft in der IT nicht nur ältere, sondern auch junge Mitarbeiter. Ob bei Stellenausschreibung oder im Job - wann es lohnt, dafür vor Gericht zu ziehen.
    Von Harald Büring

  3. Solarstrom: Greenakku bietet Balkonkraftwerk mit Speicherakku an
    Solarstrom
    Greenakku bietet Balkonkraftwerk mit Speicherakku an

    Die Balkonkraftwerke von Greenakku sind ab sofort auch in Sets mit einem Akku verfügbar. So wird überschüssige Energie gespeichert.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Amazon Coupon-Party • MindStar: MSI RTX 4080 -100€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Sandisk MicroSDXC 256GB -69% • Neue Wochendeals bei Media Markt • Bosch Professional-Rabatte • Otto Oster-Angebote • 38-GB-Allnet-Flat 12,99€/Monat • Meta Quest Pro 1.199€ • [Werbung]
    •  /