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RDNA-3-Grafikkarten: AMD stellt die Radeon RX 7700 XT und 7800 XT vor

Gamescom 2023
AMD hat die für WQHD-Monitore ausgelegten Grafikkarten präsentiert. Auch erste Einblicke zur Performance sind jetzt offiziell.
/ Martin Böckmann
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AMD hat auf der Gamescom die Radeon RX 7700/7800 XT vorgestellt. (Bild: AMD)
AMD hat auf der Gamescom die Radeon RX 7700/7800 XT vorgestellt. Bild: AMD

AMD hat auf der Gamescom 2023 in Köln zwei neue Grafikkarten mit RDNA-3-Architektur vorgestellt. Die Radeon RX 7700 XT und Radeon RX 7800 XT sollen die Lücke zwischen dem High-End-Segment und der AMD Radeon RX 7600 schließen. Den Fokus legt der Hersteller damit auf die unter Spielern weit verbreitete WQHD-Auflösung mit 2.560 x 1.440 Pixeln. Der Wechsel zu RDNA-3 ist damit fast vollständig, lediglich im Budget-Bereich wird noch auf RDNA-2 gesetzt.

Die AMD Radeon RX 7700 XT wird ausschließlich von AMD-Boardpartnern angeboten, obwohl es gerenderte Bilder einer Made-by-AMD-Karte gibt. Sie bietet 54 CUs (Compute Units) und 12 GByte GDDR6 Speicher, der mit 18 GBit/s an einem 192-Bit-Speicherinterface läuft. Dazu kommen 48 MByte Infinity Cache der zweiten Generation. Die Navi-32-GPU bietet einen AV1-De- und Encoder und soll mit bis zu 2,5 GHz bei einer maximalen Leistungsaufnahme von 245 Watt laufen.

Die AMD Radeon RX 7800 XT hat 60 CUs, was auf den Vollausbau des Navi-32 hindeutet. Die Taktrate beträgt dadurch leicht geringere 2,4 GHz, wobei solche Angaben mittlerweile ohnehin selten praxisrelevant sind. Am 256-Bit-Speicherinterface hängen 16 GByte GDDR6 mit 19,5 GBit/s. Die maximale Leistungsaufnahme soll 263 Watt betragen.

Chiplet-Design und mehr Speicher als die Konkurrenz

Erneut wird auf ein Chiplet-Design bestehend aus GCD (Graphics Compute Die) und MCD (Memory Cache Die) gesetzt. Der GDC wird bei TSMC im N5-Node gefertigt, der MCD ebenfalls bei TSMC im 6-nm-Prozess. Theoretisch hätten beide GPUs ein 256-Bit-Interface, da sie über vier MCDs mit je einem 64-Bit-Speichercontroller verfügen. Einer davon ist offenbar bei der Radeon RX 7700 XT deaktiviert, was in weniger Cache und einem kleineren Speicherinterface resultiert.

AMD sieht die beiden Grafikkarten als Upgrade für Spieler, die eine mittlerweile mehrere Generationen alte GPU besitzen, die aktuelle Titel nicht mehr mit 60 Fps in WQHD-Auflösung bewältigen können. Konkret werden die Nvidia RTX 2070 Super und die AMD Radeon RX 5700 genannt. Beide werden deutlich von den beiden neuen Radeon-GPUs geschlagen.

FSR 3 kommt im September

Den Vergleich mit der Konkurrenz wollte sich AMD aber ebenfalls nicht nehmen lassen. Die AMD Radeon RX 7700 XT positioniert man gegen die Nvidia Geforce RTX 4060 Ti, wobei sie mit 12 GByte Speicher mehr als die Nvidia Basisversion bietet. Zudem ist die Speicherbandbreite durch das 192- gegenüber Nvidias 128-Bit-Interface deutlich höher.

Die Radeon RX 7800 XT soll sich gegen die Nvidia RTX 4070 behaupten können. Mit 16 gegenüber 12 GByte und einem 256-Bit-Interface gewinnt AMD erneut das Speicherduell, aber auch die Performance lässt hoffen. In den von AMD veröffentlichten Grafiken schneiden beide Grafikkarten jeweils gut ab.

Nach acht Monaten gibt es gute Neuigkeiten zu FSR 3 (FidelityFX Super Resolution). Die Konkurrenztechnologie zu Nvidias DLSS Frame Generation soll ab September auf Radeon-7000-Grafikkarten in ersten Titeln laufen, im ersten Quartal 2024 soll die Unterstützung erweitert werden. Die von vielen erwarteten Fluid-Motion-Frames sollen dann mit einem neuen Treiber im Gegensatz zur Nvidia-Variante in allen DirectX-11- und 12-Spielen funktionieren und keine explizite Engine-Unterstützung benötigen. Möglich ist das mit AMD GPUs ab der Radeon-RX-5000-Serie und allen Nvidia RTX-Modellen. Auch Support für Intel Arc ist möglich, aber noch nicht offiziell bestätigt.

Hypr-RX wird die neue One-Click-Option für mehr Performance

Zusammen mit AMD Radeon Boost und AMD Radeon Anti-Lag+ fasst der Hersteller alle drei Technologien zu AMD Hypr-RX zusammen. In den Performance-Grafiken vergleicht AMD daher stets alle drei Technologien gleichzeitig mit Werten ohne diese Verbesserungen. Die Konkurrenz tut es AMD gleich, weshalb in Zukunft die Herstellerangaben von DLSS-3 gegenüber Hypr-RX ein fairer Vergleich sein dürften.

Erste Spiele sollen FSR-3 schon im September unterstützen. Wie die Vorgängerversion wird auch FSR-3 wieder gegenüber anderen Herstellern offen sein. Das Hypr-RX-Gesamtpaket mit allen Funktionen hingegen benötigt eine AMD-Grafikkarte. Welche Aspekte wie gut auf welchen Konkurrenzmodellen laufen, werden die Tests zum Erscheinungstermin der Grafikkarten zeigen müssen.

Die Radeon RX 7700 XT mit 12 GByte kostet laut AMD 490 Euro, die schnellere Radeon RX 7800 XT soll 550 Euro kosten. Damit liegt die RX 7800 XT preislich auf dem Niveau der Nvidia Geforce RTX 4060 Ti mit 16 GByte, dürfte diese aber in der Rechenleistung klar hinter sich lassen. Der Verkaufsstart ist im September, einen genauen Termin gibt es noch nicht.


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