Raven Ridge: AMD bringt Desktop- und neue Mobile-APUs
AMD erweitert das Portfolio von Ryzen Mobile um preisgünstigere Modelle und veröffentlicht zwei Desktop-Chips für den Sockel AM4. Die Grafikleistung soll über der der Intel-Konkurrenz liegen.

AMD hat neue Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit vorgestellt. Konkret handelt es sich um weitere Ryzen Mobile für (Business-)Notebooks und die ersten Ryzen-APUs für Desktopsysteme. Intern laufen die Chips als Raven Ridge, sie kombinieren vier Zen-CPU-Kerne mit einer Vega-GPU und DDR4-Speicher.
Bisher gibt es bereits die Ryzen Mobile 7 und die Ryzen Mobile 5, daher war zu erwarten, dass AMD noch Ryzen Mobile 3 veröffentlichen wird. Dabei handelt es sich um den Ryzen Mobile 3 2300U und den Ryzen Mobile 3 2200U, die sich allerdings stark unterscheiden: Der 2300U hat vier Kerne ohne Simultaneous Multithreading und sechs Compute Units, was 384 Shader-ALUs entspricht. Der 2200U wiederum weist zwei aktive Kerne mit SMT für vier Threads auf, er nutzt aber nur drei Compute Units und somit 192 Grafikkerne.
Kerne | L3$ | Takt | iGPU | Speicher | cTDP | |
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R7 2700U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,2 bis 3,8 GHz | Vega M (10 CUs @ 1,3 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R5 2500U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,0 bis 3,6 GHz | Vega M (8 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R3 2300U | 4 | 4 MByte | 2,0 bis 3,4 GHz | Vega M (6 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R3 2200U | 2 + SMT | 4 MByte | 2,5 bis 3,5 GHz | Vega M (3 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
Im zweiten Quartal 2018 sollen die Ryzen Pro Mobile erscheinen, also APUs für Business-Notebooks. Typische Geräte kommen von HP, wir erwarten einen Nachfolger des Elitebook 725 G4 (Test) im Frühsommer. AMD plant drei Modelle der Ryzen Pro Mobile, sie entsprechen von der Geschwindigkeit her den regulären Ryzen Mobile. Einzig der Dualcore fällt weg, da der Hersteller allen Business-Partnern ein Mindestmaß an Performance anbieten will.
Kerne | L3$ | Takt | iGPU | Speicher | cTDP | |
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R7 Pro 2700U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,2 bis 3,8 GHz | Vega M (10 CUs @ 1,3 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R5 Pro 2500U | 4 + SMT | 4 MByte | 2,0 bis 3,6 GHz | Vega M (8 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
R3 Pro 2300U | 4 | 4 MByte | 2,0 bis 3,4 GHz | Vega M (6 CUs @ 1,1 GHz) | DDR4-2400, DC | 12 bis 25 Watt |
Die Ryzen Pro Mobile weisen Sicherheitstechniken wie den integrierten PSP (Platform Security Processor), der Intels Management-Engine ähnelt und für unter anderem TPM 2.0 verwendet wird, und die TSME (Transparent Secure Memory Encryption), die den Arbeitsspeicher verschlüsselt, auf. Zudem sollen die Chips mindestens 24 Monate verfügbar sein, die Systeme unterstützen Secure Boot und lassen sich per Dash-Schnittstelle fernwarten.
Raven Ridge erscheint für Desktop
Für den Sockel AM4 gibt es bisher die Ryzen-CPUs, etwa den Ryzen 5 1600X (Test), und die älteren, Bristol Ridge genannten APUs wie den A12-9800 (Test). Ab 12. Februar 2018 wird AMD im Desktop-Segment ebenfalls Raven Ridge verkaufen, diese Chips werden durch ein G-Suffix gekennzeichnet. Vorerst wird es zwei Modelle geben, den Ryzen 5 2400G und den Ryzen 3 2200G, beide haben offene Multiplikatoren für Overclocking von CPU, iGPU und RAM. Obendrein unterstützen sie DDR4-2933, was wichtig für die Grafikeinheit ist.
Kerne | L3$ | Takt | iGPU | Speicher | cTDP | Launch-Preis | |
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Ryzen 5 2400G | 4 + SMT | 4 MByte | 3,6 bis 3,9 GHz | Vega 11 @ 1,25 GHz | DDR4-2933 | 65W (45W) | 170 USD (170 Euro) |
Ryzen 3 2200G | 4 | 4 MByte | 3,5 bis 3,7 GHz | Vega 8 @ 1,1 GHz | DDR4-2933 | 65W (45W) | 100 USD (100 Euro) |
Athlon 240GE | 2 + SMT | 4 MByte | 3,5 GHz | Vega 3 @ 1,1 GHz | DDR4-2667 | 35 Watt | 75 USD (75 Euro) |
Athlon 220GE | 2 + SMT | 4 MByte | 3,4 GHz | Vega 3 @ 1,1 GHz | DDR4-2667 | 35 Watt | 65 USD (65 Euro) |
Athlon 200GE | 2 + SMT | 4 MByte | 3,2 GHz | Vega 3 @ 1,1 GHz | DDR4-2667 | 35 Watt | 55 USD (55 Euro) |
Der Ryzen 5 2400G ist ein Vollausbau von Raven Ridge, denn er hat vier Zen-CPU-Kerne mit SMT und eine Vega-Grafikeinheit mit elf Compute Units, sprich 704 ALUs. Der Chip wird für 170 US-Dollar vor Steuern verkauft. Beim Ryzen 3 2200G schaltet AMD das SMT ab und reduziert den Takt leicht, die GPU hat zudem nur noch acht aktive Shader-Cluster und somit 512 aktive Grafikkerne. Dieser Prozessor kostet 100 US-Dollar. AMD sieht beide Ryzen-G-Modelle bei der CPU-/GPU-Rechengeschwindigkeit vor Intels Core i3.
Die thermische Verlustleistung der SKUs liegt bei 65 Watt, per Custom-TDP sind aber auch wieder 45 Watt für kleine Wohnzimmer-PCs möglich. Zusammen mit Raven Ridge für Desktops soll im Februar 2018 der Grafiktreiber fertig sein, der HDR (High Dynamic Range) bei etwa Netflix mit 4K unterstützt. Der Ryzen 5 2400G und der Ryzen 3 2200G ersetzen faktisch den Ryzen 5 1500 und den Ryzen 3 1200, da sie weniger kosten und schneller rechnen.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von AMD an der Präsentation in Las Vegas teilgenommen. Die Reisekosten wurden zur Gänze von AMD übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.
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