Raumsonde Danuri: Koreas erste Mondmission fliegt mit SpaceX ins Weltall
Das demokratische Südkorea startet seine erste Raumfahrtmission ins tiefe Weltall. Die Raumsonde Danuri soll den Mond erkunden.

Südkorea ist eher eine unscheinbare Raumfahrtnation. Zwar hat das westlich orientierte Land bereits Satelliten in den Orbit geschickt, doch über die nahe Erdumlaufbahn hinaus hat es noch keine südkoreanische Mission geschafft.
- Raumsonde Danuri: Koreas erste Mondmission fliegt mit SpaceX ins Weltall
- Koreanische Instrumente sollen die Geheimnisse des Monds aufdecken
Das soll sich am frühen Morgen des 5. August 2022 ändern: Die südkoreanische Raumsonde Danuri, ehemals Korean Parthfinder Lunar Orbiter (KPLO; engl. Koreas wegweisende Mondraumsonde), soll mit einer Falcon-9-Rakete vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX zum Mond aufbrechen.
Der Missionsname ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern Dal - was für Mond steht - und Nuri, was Genießen bedeutet: Genieße den Mond. Eine nationale Abstimmung hatte letztendlich zu der Namensänderung geführt.
Korea und USA: Hand in Hand zum Mond
Danuri ist mehr als eine Technologiedemonstration. Die Mission soll die Mondoberfläche genau erkunden und damit den Weg für zukünftige Mondlandungen aller Nationen ebnen. Dafür arbeitet das koreanische Raumfahrt-Forschungsinstitut Kari (Korean Aerospace Research Institute) mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa zusammen.
Zum einen stellt die Nasa für die Kommunikation zwischen Raumsonde und Erde sein Deep Space Network (DSN) zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von großen Weltraumantennen, die sich in Madrid (Spanien), Goldstone (Kalifornien) und Canberra (Australien) befinden. Die südkoreanische Weltraumantenne in Yeoju (Gyeonggi) soll auch in das Netzwerk integriert werden.
Da es am Mond kein Navigations- und Kommunikationsnetzwerk gibt, muss der Kontakt mit der Erde gehalten werden. Ein Navigationssystem am Mond soll mit Hilfe der kürzlich gestarteten Capstone-Mission der Nasa erprobt werden, sobald Capstone Ende des Jahres in die Mondumlaufbahn einschwenkt.
Der Orbiter wird ein verzögerungstolerantes Netzwerk (DTN) an Bord haben, mit dem in Umgebungen kommuniziert werden kann, die möglicherweise nicht kontinuierlich oder stabil Signale liefern können. Mit ihm wird die Internetübertragung im Weltraum getestet: Das Lied Dynamite von der südkoreanischen Boyband BTS (den Bangtan Boys) soll übertragen werden.
Eine amerikanische Kamera an Bord einer koreanischen Raumsonde
An Bord der würfelförmigen Raumsonde, die ein ungefähres Seitenverhältnis von jeweils zwei Metern hat, befinden sich außerdem fünf Instrumente zur Erforschung des Mondes. Drei der Instrumente sind spezielle Kameras, von der eine von der Nasa beigesteuert wird: die Shadowcam (engl. Schatten-Kamera).
Mit ihr sollen hochauflösende optische Bilder von den ständig beschatteten Regionen an den Mondpolen aufgenommen werden. Die Suche nach Hinweisen auf Frost- oder Eisablagerungen steht hier im Fokus. Das erhoffte Eis kann in Zukunft für die Wasserversorgung der Astronauten und Astronautinnen auf dem Mond, aber auch für die Herstellung von Treibstoff (durch die zuvorige Spaltung von Sauerstoff und Wasserstoff) für Flüge zum Mars verwendet werden. Die Shadowcam soll zudem die jahreszeitlichen Veränderungen beobachten und das Terrain innerhalb der Krater mit ihren Felsbrocken vermessen.
Der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO), der seit 2009 den Mond umkreist, ist mit einer baugleichen Kamera ausgestattet. Doch die von Danuri ist durch Verwendung eines CCD-Sensors mit größeren Pixeln und Time Delay Integration, statt nur einer einfachen CCD-Zeile, 200 Mal empfindlicher als die LRO-Kamera.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Koreanische Instrumente sollen die Geheimnisse des Monds aufdecken |
- 1
- 2
Das ist nicht nur South Corea. Das ist Asien als ganzes. Nicht umsonst sind wir die...
Nichts. Im Gegenteil. Die autokratischen Laender und Firmen (China, Spaxe X) scheinen...
Kommentieren