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Raumschiffbauer: SpaceX verweigert Rückkauf von Anteilen wegen Unehrlichkeit

SpaceX gibt wie viele andere nicht öffentlich gehandelte Unternehmen Firmenanteile an Mitarbeiter aus - einige Auflagen erscheinen einer Expertin ungewöhnlich.
/ Tobias Költzsch
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Das SpaceX-Logo auf einer Falcon 9 (Bild: Reuters)
Das SpaceX-Logo auf einer Falcon 9 Bild: Reuters

SpaceX kann Mitarbeitern den Rückkauf von intern gehandelten Firmenanteilen verweigern, wenn diese gegenüber dem Unternehmen "unehrlich" gehandelt haben. Das berichtet Techcrunch(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf interne Dokumente und mit den Vorgängen vertrauten Personen.

SpaceX ist kein öffentlich gehandeltes Unternehmen, trotzdem bietet die Firma wie viele andere Unternehmen den eigenen Mitarbeitern Anteile im Rahmen eines Belohnungssystems an. Die Idee dahinter ist, dass diese Anteile nach einem möglichen Börsengang mit wahrscheinlich hohem Gewinn verkauft werden können.

Außerdem können SpaceX-Mitarbeiter in der Regel zweimal im Jahr ihre Anteile an das Unternehmen zurückverkaufen. Auch das ist üblich - intern gehandelte Firmenanteile dürfen nicht ohne Erlaubnis des Arbeitgebers gehandelt werden. Da der Wert der Anteile im Beispiel von SpaceX im Laufe der Jahre gestiegen ist, lohnt sich dieser sogenannte Buyback für die Angestellten in der Regel.

"Unehrliche" Mitarbeiter können Anteile nicht verkaufen

Im Kleingedruckten des Mitarbeiteranteilprogramms hat SpaceX festgehalten, dass Angestellte von derartigen Rückkaufaktionen ausgeschlossen werden können, wenn sie "unehrlich" gewesen sind. Laut internen Quellen wissen viele der Mitarbeiter nicht, dass es eine derartige Klausel gibt. Sie kann theoretisch relativ breit ausgelegt und auch auf ehemalige Mitarbeiter angewendet werden.

Solange SpaceX nicht an die Börse geht, sitzen Angestellte, denen der Buyback verweigert wird, also auf ihren Anteilen, die sie mitunter als Prämie anstelle von Geldzahlungen erhalten haben. Steuern werden auf die Firmenanteile auch fällig.

Ebenfalls behält sich SpaceX das Recht vor, innerhalb einer sechsmonatigen Frist die Anteile von Mitarbeitern zurückzukaufen, wenn diese das Unternehmen verlassen haben. Sollte die Person aus triftigem Grund, also aufgrund eines Verstoßes, gekündigt worden sein, kann SpaceX die Anteile für einen Preis von 0 US-Dollar zurückkaufen.

Der Rechtsexpertin Mary Russell zufolge ist dies ungewöhnlich, wie sie Techcrunch erklärt. Einer internen Quelle zufolge sollen die Klauseln dafür sorgen, dass Mitarbeiter unter Kontrolle gehalten werden. Niemand wolle gekündigt werden und dabei riskieren, seine Firmenanteile ohne Kompensation zu verlieren, erklärt ein ehemaliger Mitarbeiter.


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