Raumfahrt: Wasser von Asteroiden soll zu Raketentreibstoff werden

Der Mond soll in Zukunft eine Zwischenstation für Expeditionen ins Sonnensystem werden. Die Idee: Mondkolonisten schürfen Wassereis und erzeugen daraus Treibstoff für die Raumfahrzeuge, die vom Mond einfacher wegkommen als von der Erde. Eine neue Untersuchung kommt aber zu dem Schluss, dass andere Himmelskörper bessere Kandidaten als Treibstoffquelle sind als der Mond.
Im Umfeld der Erde gibt es rund 1.000 erdnahe Asteroiden, auf denen es Wasservorkommen gibt. Die meisten davon sind nur klein. Aber gut 25 sind groß genug, dass Wasser in einer signifikanten Menge vorkommt. Nach Ansicht der Forscher um Andrew Rivkin von der Johns Hopkins University Applied Physics Research Laboratory in Laurel im US-Bundesstaat Maryland enthalten sie mehr Wasser als die Polregionen des Mondes.
In Zukunft könnten Satelliten über das Wasser von Asteroiden mit Treibstoff versorgt werden. Das könnte ihre Betriebsdauer verlängern und zur Vermeidung von Weltraumschrott beitragen. "Es ist einfacher, Treibstoff von einem Asteroiden in eine geosynchrone Umlaufbahn zu bringen als von der Erde" , sagte Rivkin dem auf Raumfahrtthemen spezialisierten US-Nachrichtenangebot Space.com(öffnet im neuen Fenster) . "Wenn eine solche Versorgungskette eingerichtet werden könnte, könnte sie den Bergbau auf Asteroiden sehr profitabel machen."
Die Asteroiden hätten Vorteile, sagen die Forscher: Zum einen seien sie der Erde näher als der Mond. Zum anderen seien sie kleiner als dieser. Es brauche also weniger Treibstoff, um von dort wegzufliegen. Auch das Landen sei einfacher und erfordere weniger Treibstoff. "Sogar Asteroiden, die etwas weiter von der Erde entfernt sind als der Mond, können mit weniger Treibstoff erreicht werden als die Mondoberfläche" , sagte Rivkin.
Unternehmen wie Planetary Resources und Deep Space Industries planen seit längerem, auf Asteroiden Rohstoffe abzubauen, dazu gehört Wasser, aber auch Edelmetalle.



