Privaten Raketen fehlt bessere Unterstützung von der Esa
Ob eine dieser drei Raketen kommerziell erfolgreich sein kann, wird nicht vom Ergebnis des BMWi-Microlauncher-Wettbewerbs abhängen. Der kann bestenfalls ein paar Prozent der nötigen Investitionskosten beisteuern. Es gab ähnliche Wettbewerbe in der US-Raumfahrt im Zusammenhang mit den Commercial-Crew- und Commercial-Resupply-Verträgen, die auch zum Erfolg von Firmen wie SpaceX geführt haben. Dort wurden jedoch lukrative Verträge zum Start einer großen Zahl von Nutzlasten vergeben. Die Gesamtsumme betrug dabei etwa das Doppelte bis Dreifache der Entwicklungskosten der verwendeten Raketen und Raumschiffe.
Um die Finanzierung der Entwicklung sicherzustellen, gab es in den USA schon vor den Raketenstarts regelmäßige Auszahlungen von Mitteln aus dem Vertrag für das Erreichen vorher vereinbarter Meilensteine im Entwicklungsprozess. Die so garantierte finanzielle Sicherheit erleichterte den Unternehmen auch die Vorschussfinanzierung über Kredite. Die gesamte Vertragssumme lag dabei dennoch unterhalb der Summe, die nach üblichen Berechnungen für die gleiche Leistung angesetzt werden. Die USA können seitdem bei allen weiteren Verträgen von der vorhandenen Technik und niedrigeren Startpreisen profitieren.
Von der Esa gibt es wenig Geld und keine festen Verträge
Von der Esa ist nichts Vergleichbares zu erwarten. Die verfolgt noch immer die Strategie der privilegierten Partnerschaft mit Arianespace, die das ursprünglich vereinbarte Kostenziel von 90 Millionen Euro der großen Ariane 64 weit verfehlt hat. Trotz etwa 4 Milliarden Euro an Entwicklungsmitteln, inklusive einer Milliarde Euro für die Renovierung der Infrastruktur des Weltraumbahnhofs und künftiger Weiterentwicklungen der Ariane 6, kostet sie nun 115 Millionen Euro pro Start statt 90 Millionen. Die Starts müssen weiter subventioniert werden und europäische Institutionen dürfen keine kostengünstigeren ausländischen Raketen mehr nutzen.
Mit dem Commercial Space Transportation Services and Support Programme existiert auch bei der Esa ein Programm zur Förderung der Entwicklung von Raketen. Aber statt einem fest ausgeschriebenen Vertrag mit konkreter Auszahlung und konkreten Leistungen muss dort Unterstützung für einzelne Entwicklungskomponenten in einem intransparenten Verfahren bei der Raumfahrtorganisation beantragt werden. Wenn die Esa vom privaten Wettbewerb profitieren will, muss sie ihm realistische Angebote machen, ohne weiterhin Arianespace zu bevorteilen.
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Zwei Firmen kopieren die Falcon 9 im kleinen Maßstab |
die überschrift sagt leider genau das richtige. da gibt es leider nichts weiter zu...
Raketenwissenschaftler werden dich für diesen Trick hassen :-)
Gelandete Raketen sind schon mal geflogen - was heisst das ProduktionsFehler weitgehend...
Die Falcon 1 wurde, genauso wie die Falcon 9, zunächst als herkömmliche Rakete...
Ist korrigiert. Vielen Dank.