Raumfahrt: SpaceX soll europäische Galileo-Satelliten ins All bringen

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX hat mit der europäischen Raumfahrtbehörde Esa eine Vereinbarung über zwei Raketenstarts unterzeichnet: 2024 sollen laut dem Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) jeweils zwei Galileo-Satelliten ins Weltall gebracht werden.
Die Vereinbarung braucht noch die endgültige Zustimmung der Europäische Kommission, des Exekutivorgans der Europäischen Union sowie der EU-Mitgliedstaaten. Dies wird wahrscheinlich vor Ende 2023 geschehen, heißt es seitens der Esa. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Satelliten mit der Falcon 9-Rakete von SpaceX in den USA gestartet werden.
Abwägung der Abhängigkeiten: Galileo ist wichtig für die EU
Ursprünglich sollten Navigationssatelliten von europäischen Raketen ins All befördert werden. Der Start der Ariane 6 verzögert sich jedoch weiterhin. Die Vorgängerin Ariane 5 flog in diesem Jahr zum letzten Mal. Europäische Beamte zögerten bis jetzt eine Vereinbarung mit SpaceX hinaus, sie wollten sich nicht von einem amerikanischen Unternehmen abhängig machen. Da aber nicht sicher ist, wann Ariane 6 in Dauerbetrieb übergehen kann und Russland keine Alternative darstellt , entschied man sich nun für SpaceX als Startanbieter.
Die Galileo-Satelliten sind für die EU von strategischer Bedeutung; sie versorgen das Satellitennavigationssystem der EU und machen es unabhängig vom US-amerikanischen Global Positioning System (GPS) und von China. Die Satelliten senden verschlüsselte Navigationsnachrichten, auf die sich die europäischen Streitkräfte und Sicherheitsdienste verlassen.
Mit der europäischen Juice-Mission Anfang 2023 hat die Esa zum ersten Mal das kommerzielle amerikanische Unternehmen für den Transport seiner Fracht beauftragt. Es wird auch das erste Mal sein, dass Galileo-Satelliten außerhalb des EU-Gebiets gestartet werden.



