Raumfahrt: SpaceX Dragon startet erste vierköpfige Crew
Der erste reguläre Flug zur Internationalen Raumstation mit der vollen Crew soll mehr Forschungsarbeit auf der ISS möglich machen.

Bisher diente alles nur der Demonstration und der Übung, seit Montag ist es ernst: Um 01:27 Mitteleuropäischer Zeit startete erstmals ein SpaceX Crew Dragon zu einer regulären Mission zur ISS, mit voller Besatzung und der vollen Missionsdauer. Beim 98. Start einer Falcon-9-Rakete wurde das Raumschiff Resilience (deutsch: Widerstandsfähigkeit) mit der vierköpfigen Crew in einen 200 km hohen Orbit gebracht.
Von dort wird es weiter zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Die Ankunft wird am 17. November um 5 Uhr erwartet. Anschließend werden Resilience und Crew ein halbes Jahr an Bord verbringen. Eine erste Besatzung flog bereits am 30. Mai mit dem Dragon Endeavour zur ISS.
Damit wird die Raumstation erstmals die volle Besatzungsstärke von sieben Mitgliedern erreichen. Das ist ein wichtiger Meilenstein, da ein großer Teil der Aufgaben an Bord aus dem Unterhalt der Raumstation besteht, und die Arbeitskraft des zusätzlichen Besatzungsmitglieds fast vollständig für Forschungsaufgaben zur Verfügung steht. Bislang war die langfristige Besatzungsstärke durch die Kapazität der angedockten Sojus-Raumschiffe, die gleichzeitig als Rettungsboote im Orbit dienen, begrenzt. Das Spaceshuttle war mit der siebenköpfigen Crew auf Missionen von rund zwei Wochen Dauer begrenzt.
Kleine Probleme vor dem Start behoben
Der Flug wurde mehrfach verschoben, unter anderem wegen zwischenzeitlich festgestellter Wartungsproblemen der Merlin-Raketentriebwerke und zuletzt wegen schlechten Wetters in der Landezone der ersten Stufe im Atlantischen Ozean vor Florida. Die Raketenstufe soll beim nächsten Flug des Crew Dragon wiederverwendet werden. Knapp zwei Stunden vor dem Start gab es ein Problem mit einer undichten Einstiegsluke, ein kleiner Fremdkörper in der Dichtung soll schuld gewesen sein.
Dabei geht es nicht nur darum, einen Druckverlust im Raumschiff zu verhindern. Denn das Raumschiff ist auch für ein halbes Jahr an der Raumstation mit offener Luftschleuse angedockt. Für den Fall, dass es dennoch zu einem Druckverlust im Raumschiff kommen sollte, müssen alle Crewmitglieder während des Starts Druckanzüge tragen. Dies ist eine Lehre aus dem Unglück von Sojus-11, als drei Kosmonauten durch ein offenstehendes Entlüftungsventil auf dem Weg zur Erde erstickten. Die Sicherheitssysteme an Bord des Dragon sollen die Besatzung vor diesem Schicksal schützen.
Der erfahrene japanische Astronaut Soichi Noguchi fliegt für die Jaxa im Austausch für die japanischen Beiträge zur ISS. Er flog zuvor bereits an Bord des Space Shuttles und eines Sojus-Raumschiffs ins All. Bislang verbrachte er 177 Tage im All.
Missionskommandant Mike Hopkins war 2013 und 2014 für insgesamt 166 Tage als Flugingenieur auf der ISS. Er wuchs auf einer Farm im US-Bundesstaat Missouri auf und arbeitete als Flugtestingenieur für die Airforce.
Missionsspezialistin Shannon Walker arbeitete schon 1987 als Robotics Flight Controller im Space Shuttle Program. Es ist ihr zweiter Flug zur ISS, auf der sie 2010 bereits 163 Tage verbrachte.
Pilot Victor Glover fliegt zum ersten Mal ins All. Er ist ein erfahrener Kampfpilot, der auf mehreren Flugzeugträgern diente, zum Testpiloten ausgebildet wurde und seit 2013 Teil des Astronautenprogramms der Nasa ist. Er wird der erste Afroamerikaner auf einer Langzeitmission der ISS sein.
Die Rückkehr der Besatzung ist für Mai 2021 geplant. In Zukunft sollen zwei Besatzungen pro Jahr mit SpaceX Dragons für die Nasa zur ISS fliegen, hinzu kommen Frachtflüge und private Besatzungen. Auch Dreharbeiten für einen Spielfilm mit Tom Cruise an Bord sind geplant.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
die muss noch andere Leute wieder herunter bringen glaub ich
Zur ersten Frage: Wie bereits erwähnt, wurde die erste Stufe erfolgreich gelandet und...
+1