Raumfahrt: Russland entlässt Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin
Die russische Weltraumagentur Roskosmos hat einen neuen Chef. Der bisherige Leiter Dmitri Rogosin fiel immer wieder durch nationalistische Äußerungen auf.

Dmitri Rogosin ist nicht mehr Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos. Wie die russische Regierung bekannt gab, wurde Rogosin mit sofortiger Wirkung seines Postens enthoben. Nachfolger wird der bisherige Vize-Ministerpräsident Juri Borissow, der bislang bereits für den militärisch-industriellen Komplex des Landes zuständig war.
Rogosin leitete Roskosmos von Mai 2018 an und fiel vor allem seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit schärferen, nationalistischen Äußerungen auf. So ließ er russische Kosmonauten auf der ISS mit Flaggen der international nicht anerkannten sogenannten Volksrepubliken im Osten der Ukraine posieren.
Kürzlich wies Rogosin die Kosmonauten an, die Arbeit am Roboterarm der Esa einzustellen, der am russischen Modul der ISS angebracht ist. Der Roskosmos-Chef drohte auch mit dem Ende der Zusammenarbeit auf der ISS zwischen Roskosmos und der Nasa. Im Mai 2022 erklärte Rogosin die Kooperation bereits für beendet, nannte allerdings kein Datum.
Spannungen zwischen Roskosmos und anderen Raumfahrtagenturen
Die Esa stoppte kurz nach dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine ein Mars-Projekt. Das Max-Planck-Institut schaltete zudem das Satellitenteleskop Erosita ab, das zusammen mit Roskosmos im russischen System Spektr-RG genutzt wurde.
Rogosin bezeichnete das DLR daraufhin als "Faschisten" und drohte, dass Russland das Teleskop eigenständig wieder in Betrieb nehmen würde. Russische Experten rieten davon ab, da die Gefahr zu groß sei, das System aufgrund fehlender Kenntnisse zu beschädigen.
Ob Rogosin aufgrund der jüngsten Äußerungen entlassen wurde, ist unklar. Denkbar ist auch, dass er einen neuen Job innerhalb der russischen Regierung bekommt; Rogosin war bereits Duma-Mitglied, russischer Vertreter bei der Nato und stellvertretender Ministerpräsident. In der Vergangenheit verfasste er auch Bücher, in denen er für die Rückgewinnung angeblich russischen Raumes warb - etwa der ukrainischen Halbinsel Krim und anderer Teile der Ukraine, von Belarus, des Baltikums und Teilen Kasachstans.
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Sie ist Subtiler und zersetzt alles von innen.
genau das stand ja im artikel, vermutlich mit ein grund für die ablösung. mit so...
Ja ich bin mal sehr gespannt. Aber es gilt der Spruch: Schlimmer geht immer ! Solange...
Schaun wir mal. Speichellecker - Dmitri Medwedjew zählt lustigerweise auch dazu - einer...
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