Raumfahrt: Rückschlag für den Raumgleiter Dream Chaser

Seit fast zwei Jahrzehnten wird an dem wiederverwendbaren Raumgleiter Dream Chaser , der an eine kleinere Version des Space Shuttles erinnert, gebaut. Im Jahr 2025 sollte er auf seinen Jungfernflug aufbrechen und dabei ein Andockmanöver an der Internationalen Raumstation ISS vollziehen. Doch aus dem Frühjahr wurde der Sommer, daraus der Herbst. Jetzt ist klar: Der Dream Chaser von Sierra Space wird nicht vor Ende 2026 ins Weltall aufbrechen(öffnet im neuen Fenster) .
Im Jahr 2016 vergab die US-Raumfahrtbehörde Nasa einen Vertrag über kommerzielle Versorgungsdienste (Commercial Resupply Services-2) an Sierra Space. Damals hieß das US-Unternehmen noch Sierra Nevada Corporation. Der Gesamtwert der Verträge für Dutzende von Versorgungsmissionen, die zwischen SpaceX, Northrop Grumman und Sierra aufgeteilt werden, betrug 14 Milliarden Dollar.
Mit diesem Vertrag sollten sie den Dream Chaser mit seinem dazugehörigen Frachtmodul Shooting mindestens siebenmal zur ISS schicken, um die Raumstation mit Fracht zu versorgen, aber auch um Verbrauchsgüter und Experimente zurück zur Erde zu transportieren.
Sierra Space und Nasa einigen sich auf neuen Vertrag
Mit der ISS-Versorgung beim Erstflug ist nun jedoch Schluss. Nach einer gründlichen Evaluierung haben sich die Nasa und Sierra Space darauf geeinigt, den Vertrag zu ändern. Das Unternehmen sei zu dem Schluss gekommen, dass die Entwicklung von Dream Chaser am besten durch eine Freiflugdemonstration gefördert würde, teilte die Raumfahrtbehörde in einer Pressemitteilung vom 25. September 2025 mit.
Wie viel Geld Sierra Space für seine Arbeit an einer Frachtversion von Dream Chaser zugewiesen wurde, wollte die Nasa nicht nennen. Die Behörde wird während der verbleibenden Entwicklungsphase und der Flugdemonstration jedoch nur minimale Unterstützung leisten.
Im Rahmen der Modifizierung ist die Behörde nicht mehr zu einer bestimmten Anzahl von Versorgungsflügen verpflichtet. Sie kann jedoch nach der erfolgreichen Freiflugdemonstration Sierra Space weitere Aufträge für eine beliebige Anzahl an Versorgungsflügen zur Raumstation anbieten.
"Die Entwicklung neuer Raumtransportsysteme ist schwierig und kann länger dauern als ursprünglich geplant" , teilt Dana Weigel, Leiterin des Internationalen Raumstationsprogramms der Nasa mit. "Die Möglichkeit, eine Flugdemonstration durchzuführen, kann eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung und die Einsatzbereitschaft eines Raumfahrzeugs sein und bietet der Nasa und Sierra Space mehr Flexibilität."
Ohne diesen Entscheid hätte der Dream Chaser vermutlich nicht seine sieben Versorgungsflüge durchführen können. Denn die ISS soll nur noch bis zum Jahr 2030 betrieben werden. Anschließend soll sie mit einem von SpaceX gebauten, aber von der Nasa betriebenen Raumfrachter in der Erdumlaufbahn zum kontrollierten Absturz gebracht werden.



