Raumfahrt: Raketenstufe mit Helikopter gefangen und wieder verloren

Die Mission zum Auffangen einer Raketenstufe in der Luft ist mit Spannung erwartet worden - und auch beinahe erfolgreich gewesen.

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Die Raketenstufe wurde vom Helikopter aufgefangen, musste aber wieder freigelassen werden.
Die Raketenstufe wurde vom Helikopter aufgefangen, musste aber wieder freigelassen werden. (Bild: Rocketab / Screenshot: Golem.de)

Eine Elektron-Rakete mit 34 Satelliten an Bord ist in der Nacht zu Dienstag um 00:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgreich von Neuseeland in den niedrigen Erdorbit gestartet. Die Mission There and Back Again hatte noch ein zweites Ziel: Die nach dem Flug etwa eine Tonne schwere erste Raketenstufe sollte von einem Fallschirm abgebremst zur Erde gleiten und vor dem Fall in den Pazifischen Ozean mit einem Sikorsky S-92 Helikopter aufgefangen werden.

15 Minuten nach dem Start der Rakete gelangte diese mit ihrem Fallschirm erstmals ins Livekamerabild des Helikopters. 30 Sekunden später war das Fangmanöver erfolgreich. Der Helikopter war für die Mission mit einer Fangleine und dem passenden Haken sowie zusätzlichen Treibstofftanks ausgestattet worden, um länger in der Luft zu bleiben.

Eine Minute nach dem Jubel in der Missionskontrolle folgte jedoch ein kollektives Aufstöhnen. Das nächste Missionsupdate sollte erst knapp eine Stunde später folgen, nach dem Bahnkorrekturmanöver, das die Oberstufe in die endgültige Umlaufbahn zum Aussetzen der Satelliten bringen sollte. Dieses Manöver gelang und machte das erfolgreiche Aussetzen der Satelliten möglich.

Unerwartete Kräfte beim Auffangen

Die Nachrichten von der Raketenstufe waren weniger positiv. Beim Auffangen der Raketenstufe unterschieden sich die gemessenen Kräfte von denen während der Testflüge. Aus Sicherheitsgründen entschloss sich der Pilot kurz darauf, die Raketenstufe samt Fallschirm wieder fallen zu lassen. Das war wohl der Grund für das Aufstöhnen in der Missionskontrolle.

Die Rakete setzte daraufhin ihren Fall zum Ozean fort. Sie landete dort im Wasser und wurde wie in den bisherigen Missionen dieses Typs von einem Schiff geborgen. Der Plan war ohnehin, die Raketenstufe in der Nähe des Schiffs im Wasser zur Bergung abzusetzen. Die Wasserung am Fallschirm, ohne Helikopter, erfolgt mit höherer Geschwindigkeit und ist damit deutlich harscher. Der reine Kontakt mit dem Seewasser soll die Wiederverwendbarkeit nach Angaben von Rocketlab-Chef Peter Beck hingegen kaum beeinflussen.

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