Raumfahrt: Marsrover Curiosity sieht wieder scharf

Chemcam kann wieder fokussieren: Die wissenschaftliche Mannschaft des Instruments auf dem Marsrover Curiosity hat einen Software-Fehler korrigiert, der das Chemcam stark beeinträchtigt hatte.

Artikel veröffentlicht am ,
Marsrover Curiosity: ein scharfes Bild auf acht unscharfe
Marsrover Curiosity: ein scharfes Bild auf acht unscharfe (Bild: Nasa/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems)

Eine interplanetarische Software-Aktualisierung haben die Forscher des Los Alamos National Laboratory durchgeführt: Sie haben einen Fehler in der Software des Marsrovers Curiosity korrigiert. Er betraf den Autofokus des Instruments Chemistry and Camera (Chemcam).

Chemcam verfügt über zwei Laser: Einer schießt kurze, hochenergetische Lichtpulse auf Steine oder auf den Boden. Die Laserpulse regen in dem Stein Elektronen an, so dass sie einen Funken aus elektrisch geladenem Plasma emittieren. Ein Teleskop, das auf dem Kameramast des Rovers angebracht ist, nimmt den Funken auf.

Teleskop ohne Entfernungsmesser

Der zweite Laser ist für den Autofokus des Teleskops zuständig. Im November vergangenen Jahres sei festgestellt worden, dass mit dem Laser etwas nicht stimme, sagt Roger Wiens, Leiter des Chemcam-Instruments. "Ohne diesen Laser-Entfernungsmesser war das Chemcam-Instrument einigermaßen blind."

Die Wissenschaftler kennen die ungefähre Entfernung zu einem Ziel. Sie konnten sich damit behelfen, dass sie von einem Objekt neun Bilder jeweils mit einem leicht veränderten Fokus machten. Sie hätten dann auf acht unscharfe eine scharfe Aufnahme bekommen - "ein schlechtes Ergebnis für die Zeit und den Aufwand, aber besser als nichts", sagt Wiens.

Chemcam wählt beste Fokuseinstellung aus

Die Wissenschaftler begannen, die Steuersoftware, die gerade einmal 40 Kilobyte umfasst, für das Chemcam zu modifizieren: Das Instrument soll wie bisher mehrere Aufnahmen machen und diese auf die richtige Fokuseinstellung überprüfen. Mit dieser Einstellung wird dann das eigentliche Bild gemacht.

Die Forscher testeten die modifizierte Software Anfang des Jahres ausgiebig, unter anderem an einem Chemcam-Klon und in einer Rover-Testumgebung. In der vergangenen Woche erlaubte die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) die Installation der neuen Software auf Curiosity. Die werde wahrscheinlich bessere Bilder und Analysen ermöglichen als die ursprüngliche, sagt Wiens.

Die Nasa hatte schon früher Software-Aktualisierungen auf Curiosity durchgeführt, unter anderem kurz nach der Landung und nach einem Speicherproblem.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


chefin 28. Mai 2015

Achja...ein Hanshake besteht aus senden-empfangen-senden-empfangen-senden-empfangen...

chefin 28. Mai 2015

Der Laser muss nicht defekt sein. Er kann nur die Entfernung nicht mehr korrekt...

Anonymouse 26. Mai 2015

Reallife: 19,3 MB Dank Adware :)

Anonymouse 26. Mai 2015

Es liegt ein Hardwaredefekt vor. Der Laser für den Autofokus hat ne Macke. Nun wurde die...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Warnmeldungen
Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
Artikel
  1. Vermona: Zufall und Synthesizer
    Vermona
    Zufall und Synthesizer

    Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
    Von Martin Wolf

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

  3. Ceconomy AG: Media Markt plant offenbar Reparaturabo
    Ceconomy AG
    Media Markt plant offenbar Reparaturabo

    Egal wo die Ware gekauft wurde: Bei Media Markt soll man künftig seine Elektronikgeräte reparieren lassen können - mit einem zweistufigem Abo.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /