Raumfahrt: Marsrinnen werden wohl nicht von Wasser verursacht

Doch kein flüssiges Wasser auf dem Mars? Zwei französische Wissenschaftler haben eine neue Erklärung für die Rinnen an den Abhängen von Marsbergen gefunden. Bisher wurden sie als Hinweis auf flüssiges Wasser gesehen.

Artikel veröffentlicht am ,
Rinnen auf dem Mars: Sublimierendes Trockeneis destablisiert den Boden.
Rinnen auf dem Mars: Sublimierendes Trockeneis destablisiert den Boden. (Bild: Nasa)

Französische Wissenschaftler sind überzeugt, dass sich die Marsrinnen anders als mit Wasservorkommen erklären lassen. Die Rinnen an den Steilhängen von Bergen galten als Anzeichen dafür, dass es auch heute noch flüssiges Wasser auf dem Planeten gibt.

Nach den Berechnungen von Cedric Pilorget und François Forget vom Centre national de la recherche scientifique (CNRS) verursacht nicht Wasser, sondern gefrorenes Kohlendioxid, auch bekannt als Trockeneis, die Rinnen. Kohlendioxid kommt in großen Mengen in der Atmosphäre des Mars vor. Im Marswinter friert es und bildet auch das Eis an den Polkappen des Planeten.

Die Sonne erwärmt Trockeneis von unten

Das durchsichtige Trockeneis bildet sich auf einem Permafrostboden aus Wassereis und Sand. Im Marsfrühling scheint die Sonne durch das Trockeneis und erwärmt den Boden darunter, der wiederum das Trockeneis von unten erwärmt. Das Trockeneis schmilzt nicht, sondern geht gleich in den gasförmigen Zustand über, es sublimiert.

Das gasförmige Kohlendioxid diffundiert in den Boden. Ein Teil des Kohlendioxids friert wieder, ein anderer sammelt sich im porösen Boden. Dadurch baut sich unter der Trockeneisschicht Druck, der das Eis schließlich reißen lässt. Durch den Riss fließen plötzlich mehrere Kubikmeter Gas. Diese Abflüsse destabilisieren den Boden und lassen ihn einen Hang hinabfließen.

MRO entdeckt Marsrinnen

Die US-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) hatte mit ihrer hochauflösenden Kamera Instrument High-Resolution Imaging Science Experiment (Hirise) die Rinnen schon vor einigen Jahren aufgenommen. Forscher hatten damals vermutet, sie könnten durch fließendes Wasser verursacht werden. Kürzlich hatten andere Wissenschaftler diese These untermauert.

Dem widersprechen Pilorget und Forget: Die Rinnen seien unter Bedingungen beobachtet worden, unter denen es "viel zu kalt für flüssiges Wasser" sei, schreiben sie in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift Nature Geoscience. Die US-Wissenschaftler hatten angenommen, dass das Wasser salzhaltig sei und deshalb bei deutlich niedrigeren Temperaturen friere als Süßwasser.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Niaxa 23. Dez 2015

Was für ein Quatsch. Meine Aussage besteht daraus, erst einmal grundlegende Probleme hier...

Icestorm 23. Dez 2015

Eher "möglicherweise nicht"! Das was hier geschrieben ist, ist eine Möglichkeit, ein...

Anonymer Nutzer 23. Dez 2015

yummi... sorry, couldn't resist



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
5.000 Fahrzeuge pro Woche
Tesla steigert Giga-Berlin-Produktion und lockt mit Rabatten

Tesla hat Ende März 2023 einen wöchentlichen Ausstoß von 5.000 Fahrzeugen erreicht. Derweil sollen Sonderrabatte Kunden locken.

5.000 Fahrzeuge pro Woche: Tesla steigert Giga-Berlin-Produktion und lockt mit Rabatten
Artikel
  1. 25 Jahre Starcraft: Der E-Sport-Dauerbrenner
    25 Jahre Starcraft
    Der E-Sport-Dauerbrenner

    Vor 25 Jahren erschien mit Starcraft eines der wichtigsten und wegweisendsten Echtzeitstrategiespiele aller Zeiten. Macht der RTS-Hit von Blizzard auch heute noch Spaß?
    Von Andreas Altenheimer

  2. Verbrennerverbot: So kann die E-Fuels-Regelung noch scheitern
    Verbrennerverbot
    So kann die E-Fuels-Regelung noch scheitern

    Zwar haben sich Regierung und EU-Kommission auf ein Verfahren zur Zulassung von E-Fuel-Autos geeinigt. Doch dieses muss noch einige Hürden überwinden.

  3. Smart-Home-Anwendung: MQTT unter Java nutzen
    Smart-Home-Anwendung
    MQTT unter Java nutzen

    Wer Daten von Sensoren oder ähnlichen Quellen von A nach B senden möchte, kann das Protokoll MQTT verwenden, dank entsprechender Bibliotheken auch einfach unter Java.
    Eine Anleitung von Florian Bottke

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MediaMarkt-Osterangebote • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen • Cyberport Jubiläums-Deals • Alternate: Corsair Vengeance 32 GB DDR-6000 116,89€ u. 64 GB DDR-5600 165,89€ • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X 209€ • MSI Optix 30" WFHD/200 Hz 289€ • WD_BLACK SN850 2 TB 189€ • NBB Black Weeks [Werbung]
    •  /