Raumfahrt: Indiens Griff nach den Sternen

Raumsonden aus Indien sind inzwischen zum Mond und zum Mars geflogen. Die indische Raumfahrt wird immer ehrgeiziger, aber woher kommt die Technik dafür?

Ein Bericht von veröffentlicht am
Die Raumsonde Mangalyaan erreichte 2014 den Mars.
Die Raumsonde Mangalyaan erreichte 2014 den Mars. (Bild: Wikimedia/CC-BY-SA 4.0)

Indiens Raumfahrt hat es mit bescheidenen Mitteln geschafft, Dinge zu erreichen, für die andere Staaten viel mehr Geld ausgegeben haben. Das Land erreichte im ersten Versuch den Mars, was weder US-Amerikanern noch Russen oder Europäern gelungen ist, und das mit einem Budget von umgerechnet 65 Millionen Euro. Nicht nur der Start der Marsmission wurde im Fernsehen live übertragen und von Politikern begleitet, sondern auch jeder wichtige Meilenstein der Mission. Das Gleiche gilt für jede andere Neuentwicklung der Raumfahrt.

Mit dem Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte hat sich in Indien ein ziviles Raumfahrtprogramm entwickelt. Indische Raketen starten inzwischen regelmäßig, zuverlässig und kostengünstig. Der Start eines indischen Shuttlemodells, die Fertigstellung eines eignen Satellitennavigationssystems und der Test einer Raumkapsel im vergangenen Jahr sind nur die neuesten Entwicklungen des ehrgeizigen indischen Raumfahrtprogramms. Das zeigt vor allem, wie weit die Raumfahrt als Technologie gekommen ist: Im 21. Jahrhundert können sogar interplanetare Missionen mit verhältnismäßig geringen Mitteln zuverlässig durchgeführt werden.

Es zeigt aber noch auch etwas anderes. Seit Indiens erstem Atombombentest "Smiling Buddha" im Jahr 1974 ist offensichtlich, dass Indiens Interesse an der Raketentechnologie nicht nur der Raumfahrt dient. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1947 hat Indien versucht, sich zwischen den politischen Blöcken zu behaupten. Das spiegelt auch die Geschichte der indischen Trägerraketen wider.

Umgebaute Satelliten

Wie schafft es Indien, mit so geringen Budgets erfolgreich zu sein? Anders als in den meisten Forschungsprogrammen wurden etwa die Sonden für die Marsmission nicht von Grund auf neu entwickelt. Stattdessen benutzten die Inder umgebaute Kommunikationssatelliten, um Kosten zu sparen und eine erprobte technische Plattform für die Mission zu haben.

Ein Kommunikationssatellit ist für eine Mission zum Mars gut geeignet. In ihren 36.000 km hohen Orbits sind solche Satelliten praktisch den gleichen Bedingungen ausgesetzt wie im interplanetaren Raum des Sonnensystems. Sie müssen dafür also ohnehin ausgelegt sein. Die wichtigsten Unterschiede sind das schwächere Sonnenlicht im Mars-Orbit und die größere Entfernung von der Erde. Der Flug zum Mars selbst ist dabei ein kleineres Problem, als es zunächst erscheinen könnte.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Der Mars ist nicht schwer zu erreichen 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5.  


Frank... 20. Jun 2016

Wie ich es in einem anderen Kommentar schon geschrieben habe: Es geht um ein delta-v...

tomatentee 18. Jun 2016

Das liegt aber mehr daran, dass die Bologna-Abschlüsse selbst wenn sie ehrlich erworben...

Jogibaer 18. Jun 2016

Finde ich auch, top!

Zeitvertreib 16. Jun 2016

Schön wäre das :) Aber leider nein. Masse ist auch im Weltall träge und um so mehr davon...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Nachfolger von CS GO
Counter-Strike 2 ist geleakt

Eigentlich steht CS 2 bisher nur ausgewählten Personen zur Verfügung. Eine davon hat die Spieldateien aber offenbar ins Internet hochgeladen.

Nachfolger von CS GO: Counter-Strike 2 ist geleakt
Artikel
  1. Tiktok-Randale bei Creed III: Kinos setzen auf Erhöhung der FSK und Security
    Tiktok-Randale bei Creed III
    Kinos setzen auf Erhöhung der FSK und Security

    Kinos wollen verhindern, dass Zuschauer wegen Störaktionen dem Boxerfilm Creed III fernbleiben. Der Trend, sich beim Randalieren auf Tiktok zu zeigen, hält an.

  2. SAP Event Mesh: Eventbasierte Anwendungen in der SAP-Welt
    SAP Event Mesh
    Eventbasierte Anwendungen in der SAP-Welt

    Eventbasierte Architektur in SAP-Systemen, ganz ohne Vendor Lock-in: Der Service SAP Event Mesh ist attraktiv, hat aber auch seine Grenzen.
    Ein Deep Dive von Volker Buzek

  3. Model S und Model X: Teslas rundes Lenkrad ist ausverkauft
    Model S und Model X
    Teslas rundes Lenkrad ist ausverkauft

    Tesla kann die Alternative zum Steuerhorn beim Model X und Model S nicht liefern. Offenbar wurde die Nachfrage unterschätzt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Cyberport Jubiläums-Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 OC 1.229€ • Nur noch heute: 38GB Allnet-Flat 12,99€/M. • NBB Black Weeks • Crucial SSD 1TB/2TB (PS5) bis -50% • Amazon Smart TVs ab 189€ • Nintendo Switch + Spiel + Goodie 288€ • PS5 + RE4 569€ [Werbung]
    •  /