Raumfahrt: Indiens Griff nach den Sternen
Raumsonden aus Indien sind inzwischen zum Mond und zum Mars geflogen. Die indische Raumfahrt wird immer ehrgeiziger, aber woher kommt die Technik dafür?

Indiens Raumfahrt hat es mit bescheidenen Mitteln geschafft, Dinge zu erreichen, für die andere Staaten viel mehr Geld ausgegeben haben. Das Land erreichte im ersten Versuch den Mars, was weder US-Amerikanern noch Russen oder Europäern gelungen ist, und das mit einem Budget von umgerechnet 65 Millionen Euro. Nicht nur der Start der Marsmission wurde im Fernsehen live übertragen und von Politikern begleitet, sondern auch jeder wichtige Meilenstein der Mission. Das Gleiche gilt für jede andere Neuentwicklung der Raumfahrt.
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Mit dem Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte hat sich in Indien ein ziviles Raumfahrtprogramm entwickelt. Indische Raketen starten inzwischen regelmäßig, zuverlässig und kostengünstig. Der Start eines indischen Shuttlemodells, die Fertigstellung eines eignen Satellitennavigationssystems und der Test einer Raumkapsel im vergangenen Jahr sind nur die neuesten Entwicklungen des ehrgeizigen indischen Raumfahrtprogramms. Das zeigt vor allem, wie weit die Raumfahrt als Technologie gekommen ist: Im 21. Jahrhundert können sogar interplanetare Missionen mit verhältnismäßig geringen Mitteln zuverlässig durchgeführt werden.
Es zeigt aber noch auch etwas anderes. Seit Indiens erstem Atombombentest "Smiling Buddha" im Jahr 1974 ist offensichtlich, dass Indiens Interesse an der Raketentechnologie nicht nur der Raumfahrt dient. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1947 hat Indien versucht, sich zwischen den politischen Blöcken zu behaupten. Das spiegelt auch die Geschichte der indischen Trägerraketen wider.
Umgebaute Satelliten
Wie schafft es Indien, mit so geringen Budgets erfolgreich zu sein? Anders als in den meisten Forschungsprogrammen wurden etwa die Sonden für die Marsmission nicht von Grund auf neu entwickelt. Stattdessen benutzten die Inder umgebaute Kommunikationssatelliten, um Kosten zu sparen und eine erprobte technische Plattform für die Mission zu haben.
Ein Kommunikationssatellit ist für eine Mission zum Mars gut geeignet. In ihren 36.000 km hohen Orbits sind solche Satelliten praktisch den gleichen Bedingungen ausgesetzt wie im interplanetaren Raum des Sonnensystems. Sie müssen dafür also ohnehin ausgelegt sein. Die wichtigsten Unterschiede sind das schwächere Sonnenlicht im Mars-Orbit und die größere Entfernung von der Erde. Der Flug zum Mars selbst ist dabei ein kleineres Problem, als es zunächst erscheinen könnte.
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Der Mars ist nicht schwer zu erreichen |
Wie ich es in einem anderen Kommentar schon geschrieben habe: Es geht um ein delta-v...
Das liegt aber mehr daran, dass die Bologna-Abschlüsse selbst wenn sie ehrlich erworben...
Finde ich auch, top!
Schön wäre das :) Aber leider nein. Masse ist auch im Weltall träge und um so mehr davon...