Raumfahrt: Hayabusa 2 verlässt den Asteroiden Ryugu
Bisher war die Mission ein großer Erfolg: Die japanische Sonde Hayabusa 2 hat zwei Mal Proben auf dem Asteroiden Ryugu genommen. Jetzt muss sie diese nur noch heil zur Erde zurückbringen. Seit dem 13. November ist sie auf dem Heimweg.

Kurs Erde: Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 hat den Asteroiden Ryugu verlassen und den Rückweg zur Erde angetreten. Sie soll in etwa einem Jahr wieder zurück sein und ihre wertvolle Fracht abliefern.
Um 10:05 Uhr japanischer Zeit (2:05 Uhr unserer Zeit) hätten die chemischen Triebwerke der Sonde gezündet, berichtete die japanische Raumfahrtagentur Jaxa per Twitter. Sie entferne sich mit einer Geschwindigkeit von 10 Zentimetern pro Sekunde oder 0,36 Kilometern pro Stunde von Ryugu.
In den kommenden fünf Tagen wird die Sonde Abschiedsbilder des Asteroiden aufnehmen. Voraussichtlich am 18. November 2019 wird sie den Schwerkraftbereich des Asteroiden verlassen. An dem Tag wird sie auch die Ausrichtung ändern, um die Ionen-Triebwerke zu starten. Zwischen dem 19. November und 2. Dezember wird es mehrere Triebwerkstests geben. Am 3. Dezember beginnt dann die Heimreise mit den Ionen-Triebwerken.
Hayabusa war im Dezember 2014 gestartet und erreichte nach dreieinhalb Jahren Flugzeit im Sommer 2018 ihr Ziel, den 326 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden (162173) Ryugu.
Die Sonde setzte im Herbst 2018 den vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebauten Lander Mascot auf dem Asteroiden ab. Im Februar dieses Jahres landete Hayabusa selbst auf Ryugu und sammelte Material mit Hilfe von kleinen Projektilen, die sie auf dessen Oberfläche abschoss. Im April erfolgte eine zweite Probensammlung mit einem größeren Projektil.
Ende 2020 soll Hayabusa wieder zurück sein. Die Sonde wird eine Kapsel mit den Asteroidenproben abwerfen, die den Wiedereintritt überstehen soll. Die Wissenschaftler erhoffen sich von dem Material Erkenntnisse über die Frühzeit unseres Sonnensystems: Der Asteroid ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt, also fast so alt wie das Sonnensystem, und besteht aus wenig verändertem Material. Er ist einer der Apollo-Asteroiden. Zu dieser Asteroiden-Familie gehörte auch der Meteorit, der Anfang 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk niederging.
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