Raumfahrt: Frauen besser für Langzeitmissionen geeignet - theoretisch

Weniger Sauerstoff und weniger Nahrung: Ein Team der Esa hat ausgerechnet, dass Frauen bei längeren Aufenthalten im Weltall weniger Ressourcen verbrauchen.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Eine künstlerische Darstellung eines Frauengesichts im Weltall (Symbolbild)
Eine künstlerische Darstellung eines Frauengesichts im Weltall (Symbolbild) (Bild: Pixabay)

Bisher waren mehr Männer als Frauen im Weltraum. Geht es nach einem Team von Weltraummedizinern der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, sollten es künftig lieber mehr Frauen sein. Denn vor allem für Langzeitmissionen seien Frauen eigentlich besser geeignet, berichten die Forscher.

In der Studie geht es vor allem um den Ressourcenverbrauch. Astronautinnen, egal welcher Statur, verbrauchen demnach weniger Sauerstoff und produzieren auch weniger Kohlenstoffdioxid und Wärme als ihre männlichen Kollegen mit gleicher Körpergröße.

Fast 1,7 Tonnen weniger Nahrung

Bei einer dreijährigen Mission würde eine vierköpfige Besatzung aus Frauen zudem fast 1,7 Tonnen weniger Nahrung benötigen als eine männliche Crew, heißt es. Bei der geplanten Mond-Raumstation Lunar Gateway würde das vier Prozent des Platzes im Modul bedeuten.

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine theoretische Studie, in der lediglich männliche Astronauten untersucht wurden. Die Medizinergruppe projizierten ihre Kenntnisse anschließend auf eine hypothetische Crew von Frauen mit einer Größe von 1,50 bis 1,90 Metern.

Im Fokus der Untersuchung lagen der totale Energieaufwand, das benötigte Wasser, der Sauerstoffverbrauch sowie die Produktion von Wärme und CO2. Die Spanne der Ersparnis geht von fünf bis 41 Prozent – wobei es hier drauf ankommt, ob körperliche Betätigungen, die unter anderem dem beschleunigten Muskelabbau in der Schwerelosigkeit entgegenwirken sollen, berücksichtigt wurden oder nicht.

Frauen haben sowohl in den aktiven Phasen als auch in den Ruhephasen aus biologischen Gründen einen geringeren Sauerstoffbedarf. Wenn durch den geringeren Ressourcenbedarf Platz gespart würde, könnten zukünftige Raumstationen kleiner ausfallen als die Internationale Raumstation ISS. Es gibt also gute Gründe, warum ein rein weibliches Team für Langzeitaufenthalte im All geeignet sein könnte.

Zur Studie

Der Fachartikel Effects of body size and countermeasure exercise on estimates of life support resources during all-female crewed exploration missions (Auswirkungen der Körpergröße und des Einsatzes von Gegenmaßnahmen auf die Schätzung der Lebenserhaltungsressourcen bei Explorationsmissionen mit ausschließlich weiblicher Besatzung) wurde am 12. April 2023 im Fachmagazin Nature Scientific Reports veröffentlicht.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Oktavian 13. Mai 2023 / Themenstart

AUffällig sind sie ja nur für die, die anderes gewöhnt sind. Für die, die so Leben, ist...

gdh 12. Mai 2023 / Themenstart

Wer weiß sich welche irren Ideen die dann kommen.

ap (Golem.de) 12. Mai 2023 / Themenstart

Der Kollege hat die Frage beantwortet und wir schließen den Thread

Oktavian 12. Mai 2023 / Themenstart

Mir wäre nicht bewusst, dass es eine Studie gäbe speziell zu Tumorentwicklung unter...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Update für Google Maps
Google Street View kehrt nach Deutschland zurück

Nach 13 Jahren aktualisiert Google die Straßenfotos für Street View. Dafür verschwindet zuerst das gesamte alte Bildmaterial.

Update für Google Maps: Google Street View kehrt nach Deutschland zurück
Artikel
  1. Porsche Mission X: Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt
    Porsche Mission X
    Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt

    Sollte der Mission X in Serie gehen, soll er laut Porsche das schnellste Serienauto auf der Nordschleife sein. Und doppelt so schnell laden wie ein Taycan.

  2. Polaris: Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk
    Polaris
    Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk

    Den Auftrag für das neue Triebwerk hat die Bundeswehr an das deutsche Start-up Polaris gegeben, das damit in die Luftfahrtgeschichte eingehen kann.

  3. Pharo: Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung
    Pharo
    Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung

    Pharo ist eine von Smalltalk abgeleitete Programmiersprache und gut für alle, die sich mit objektorientierter Programmierung vertraut machen wollen. Eine Einführung.
    Eine Anleitung von Christophe Leske

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer XZ322QUS 259€ • Corsair RM750x 108€ • Corsair K70 RGB PRO 135€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Gaming-Produkte bis -50% [Werbung]
    •  /