Raumfahrt: Frauen besser für Langzeitmissionen geeignet - theoretisch
Weniger Sauerstoff und weniger Nahrung: Ein Team der Esa hat ausgerechnet, dass Frauen bei längeren Aufenthalten im Weltall weniger Ressourcen verbrauchen.

Bisher waren mehr Männer als Frauen im Weltraum. Geht es nach einem Team von Weltraummedizinern der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, sollten es künftig lieber mehr Frauen sein. Denn vor allem für Langzeitmissionen seien Frauen eigentlich besser geeignet, berichten die Forscher.
In der Studie geht es vor allem um den Ressourcenverbrauch. Astronautinnen, egal welcher Statur, verbrauchen demnach weniger Sauerstoff und produzieren auch weniger Kohlenstoffdioxid und Wärme als ihre männlichen Kollegen mit gleicher Körpergröße.
Fast 1,7 Tonnen weniger Nahrung
Bei einer dreijährigen Mission würde eine vierköpfige Besatzung aus Frauen zudem fast 1,7 Tonnen weniger Nahrung benötigen als eine männliche Crew, heißt es. Bei der geplanten Mond-Raumstation Lunar Gateway würde das vier Prozent des Platzes im Modul bedeuten.
Bei der Untersuchung handelt es sich um eine theoretische Studie, in der lediglich männliche Astronauten untersucht wurden. Die Medizinergruppe projizierten ihre Kenntnisse anschließend auf eine hypothetische Crew von Frauen mit einer Größe von 1,50 bis 1,90 Metern.
Im Fokus der Untersuchung lagen der totale Energieaufwand, das benötigte Wasser, der Sauerstoffverbrauch sowie die Produktion von Wärme und CO2. Die Spanne der Ersparnis geht von fünf bis 41 Prozent – wobei es hier drauf ankommt, ob körperliche Betätigungen, die unter anderem dem beschleunigten Muskelabbau in der Schwerelosigkeit entgegenwirken sollen, berücksichtigt wurden oder nicht.
Frauen haben sowohl in den aktiven Phasen als auch in den Ruhephasen aus biologischen Gründen einen geringeren Sauerstoffbedarf. Wenn durch den geringeren Ressourcenbedarf Platz gespart würde, könnten zukünftige Raumstationen kleiner ausfallen als die Internationale Raumstation ISS. Es gibt also gute Gründe, warum ein rein weibliches Team für Langzeitaufenthalte im All geeignet sein könnte.
Zur Studie
Der Fachartikel Effects of body size and countermeasure exercise on estimates of life support resources during all-female crewed exploration missions (Auswirkungen der Körpergröße und des Einsatzes von Gegenmaßnahmen auf die Schätzung der Lebenserhaltungsressourcen bei Explorationsmissionen mit ausschließlich weiblicher Besatzung) wurde am 12. April 2023 im Fachmagazin Nature Scientific Reports veröffentlicht.
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AUffällig sind sie ja nur für die, die anderes gewöhnt sind. Für die, die so Leben, ist...
Wer weiß sich welche irren Ideen die dann kommen.
Der Kollege hat die Frage beantwortet und wir schließen den Thread
Mir wäre nicht bewusst, dass es eine Studie gäbe speziell zu Tumorentwicklung unter...
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