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Raumfahrt: Diese privaten Raumstationen könnten die ISS ersetzen

Die ISS hat bald ausgedient. Private Unternehmen bewerben sich um die Nachfolge. Welche Projekte in der engeren Auswahl sind.
/ Friedrich List
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So soll die Raumstation von Axiom Space aussehen. (Bild: Axiom Space)
So soll die Raumstation von Axiom Space aussehen. Bild: Axiom Space
Inhalt
  1. Raumfahrt: Diese privaten Raumstationen könnten die ISS ersetzen
  2. Auch Vast will nächstes Jahr starten
  3. Orbital Reef stand schon auf der Kippe
  4. Starlab liegt zurück

Die Internationale Raumstation ISS ist in die Jahre gekommen. Gegenwärtig erlebt sie ihr drittes Jahrzehnt im All. Und die gingen nicht spurlos an der Konstruktion vorbei: Es häufen sich Schäden durch Mikrometeoriten oder schlichten Verschleiß. Die Kosten für den Unterhalt sind immens.

Deshalb soll die ISS 2030 außer Dienst gestellt und kontrolliert zum Absturz gebracht werden. Einen eigenen Nachfolger will die Nasa danach nicht in den Orbit schicken. Stattdessen setzt die US-Raumfahrtbehörde auf private Anbieter, bei denen dann Stationszeit und Transportleistungen angemietet werden sollen.

Die Nasa beteiligt sich zwar an der Finanzierung, verlässt sich im Wesentlichen aber darauf, dass die Unternehmen genug privates Kapital für ihre Projekte aufbringen können. Vier Anbieter konkurrieren um den Zuschlag für die erste kommerzielle Raumstation.

Axiom Space hat gute Aussichten

Die Axiom Station ist ein modularer Entwurf des Unternehmens Axiom Space. Zunächst fünf Module sollen ins All geschossen werden, das erste davon voraussichtlich schon 2026.

Axiom hat sich bereits 2020 die Unterstützung der Nasa gesichert. Das Unternehmen erhielt einen Vertrag, der es ihm erlaubt, eigene Module anzukoppeln. Der Vertrag ist 140 Millionen US-Dollar schwer und umfasst die Ankopplung eines voll funktionsfähigen und bewohnbaren Moduls an die ISS. Dieses Modul mit dem Namen Hab-1 soll 2026 an die ISS ankoppeln.

Nach dem Start des zweiten Moduls soll sich Hab-1 von der ISS lösen und gemeinsam mit Hab-2 den Grundstock der neuen Raumstation bilden. Bis 2027 sollen die ersten Stationsmodule im Orbit sein.

Axiom Space hat bislang vier kommerzielle Missionen zur ISS durchgeführt und nutzte dabei Trägerraketen und Raumkapseln von SpaceX. Die bislang letzte Mission, AX-4, flog im Mai zur ISS und bestand aus je einem Astronauten aus Indien, Polen und Ungarn.

"Innerhalb der nächsten 24 Monate im All"

Hab-1 befindet sich zurzeit im Bau(öffnet im neuen Fenster) . Die Primärstruktur kommt aus Europa und entsteht bei Thales Alenia Space in Norditalien. Tests und Systemintegration sollen am amerikanischen Sitz von Axiom in Houston durchgeführt werden.

Axiom-CEO Tejpaul Bhatia zeigte sich auf der diesjährigen Luftfahrtschau im englischen Farnborough optimistisch: "Wir werden die Module innerhalb der nächsten 24 Monate im All sehen" , sagte er dem Portal Aerospace Global News(öffnet im neuen Fenster) .

Eines dieser Module wird die Energieversorgung übernehmen, während die drei anderen Unterkünfte, Labore und ein Panorama-Observatorium umfassen. Das Energiemodul soll nach der aktuellen Planung als letztes starten und sich mit den anderen verbinden. Der so entstandene Komplex wird dann von der ISS abgekoppelt und als eigenständige Station weiter funktionieren.


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