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Auch Vast will nächstes Jahr starten

Ein anderes Unternehmen mit dem Namen Vast plant gleich zwei Stationen, deren Entwürfe aufeinander aufbauen. Haven-1 ist seit vier Jahren in der Entwicklung und soll bereits im Mai nächsten Jahres mit einer Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX in den Orbit starten. Die Station bietet Platz für bis zu vier Astronauten, die maximal 30 Tage an Bord bleiben können.

Vast ist mit Haven-1 ähnlich weit fortgeschritten wie Axiom mit seiner Station. Laut Presseberichten(öffnet im neuen Fenster) ist das Modul zu 80 bis 90 Prozent fertiggestellt und durchläuft gerade in der Mojave-Wüste Hardware-Tests.

Die Tests an der Primärstruktur sind inzwischen abgeschlossen. Die 10 m lange Station ist komplett autonom und umfasst rund 80 Kubikmeter Wohn- und Arbeitsraum für die Besatzung. Eigene Solarpaddel sollen rund 1.000 Watt Energie liefern. An die Dockvorrichtung kann sich eine Crew-Dragon-Kapsel von SpaceX ankoppeln.

Annehmlichkeiten für Astronauten

Haven-1 soll ausschließlich kommerzieller Forschung dienen. Dafür stehen im Laborabschnitt zehn Nutzlastabteile von 30 kg und 100 Watt Energieleistung zur Verfügung. Hier können Experimente aller Art durchgeführt werden – etwa aus der Biologie oder Materialwissenschaft.

Ein Starlink-Terminal stellt die Verbindung zur Erde her. So können Experimente an Bord in Echtzeit vom Boden aus überwacht werden.

Die Vast-Entwickler haben auch den Komfort im Blick: Es gibt eine Aussichtskuppel, separate Schlafkammern und Trainingsgeräte, mit denen sich die Astronauten fit halten können.

Der Nachfolger Haven-2 könnte dann der eigentliche Erbe der ISS werden – vorausgesetzt, die Nasa entscheidet sich 2026 im Rahmen ihres Commercial LEO Destinations Program für diesen Entwurf.

Schwerkraft durch Eigenrotation

Das erste Modul von Haven-2 könnte dann mit großen SpaceX-Trägerraketen 2028 ins All gebracht werden. Astronauten und Versorgungsgüter würden die Station, die fast 6 m länger ist als Haven-1, mit Dragon-X-Kapseln erreichen.

Auf längere Sicht soll es nicht bei einer Station aus einem oder zwei Modulen bleiben. Es sollen vier weitere Module folgen sowie 2030 ein Kernmodul, an das die anderen angekoppelt werden. Aus weiteren Komponenten soll nach und nach eine rund 100 m lange Station entstehen, die dann durch Eigenrotation eine geringe Schwerkraft simulieren könnte.

Durch die Fliehkraft würde die Besatzung nicht mehr in völliger Schwerelosigkeit leben, sondern in scheinbarer Schwerkraft. Die fertige Station soll dann aus dem Kernmodul und acht weiteren Komponenten bestehen – vorausgesetzt, der Aufbau und vor allem die kommerzielle Entwicklung des Stationsprojekts gehen reibungslos voran.


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