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Raumfahrt: Diese 15 Länder haben die meisten Militärsatelliten

Deutschland belegt den achten Platz, wenn es um die Menge an militärischen Satelliten geht. Drei wenig überraschende Länder bilden die Spitze des Rankings.
/ Patrick Klapetz
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Eine Illustration des deutschen Militärsatelliten Heinrich-Hertz im Weltall (Bild: OHB System AG)
Eine Illustration des deutschen Militärsatelliten Heinrich-Hertz im Weltall Bild: OHB System AG

In der Raumfahrt gibt es nicht nur kommerzielle Satelliten, die Internet und Fernsehangebote liefern. Auch das Militär nutzt die künstlichen Himmelskörper, um neue Techniken auszuprobieren. Beispielsweise kommt der Einsatz von GPS aus der militärischen Forschung.

Natürlich geht es auch um Überwachung. Die Internetseite Insider Monkey(öffnet im neuen Fenster) stellte die 15 Länder zusammen, welche die meisten Militärsatelliten im Orbit haben.

Wenig überraschend sind dabei die USA dominant, doch fangen wir in umgekehrter Reihenfolge an: Die Plätze 15 bis 13 werden von der Türkei, Mexiko und Japan belegt. Alle drei Länder haben jeweils zwei Militärsatelliten in der Erdumlaufbahn.

Platz zwölf geht an die Vereinigten Arabischen Emirate mit drei Militärsatelliten. Spanien und Australien betreiben jeweils vier militärische künstliche Himmelskörper. Es folgt das Vereinigte Königreich mit sechs Satelliten (Platz 9).

Deutschland betreibt derzeit sieben Militärsatelliten (Platz 8). Dazu gehört der Aufklärungssatellit Sarah , der weltweit tageslicht- und wetterunabhängig höchstauflösende Sar-Bilddaten (Synthetic Aperture Radar) liefert.

Das Georg-System (Global Electro Optical Reconnaissance System Germany) stammt vom Bundesnachrichtendienst (BND) und besteht aus zwei Satelliten. Es wird zur weltweiten elektrooptischen Aufklärung und Fernerkundung eingesetzt. Das Bundeskanzleramt will den BND mit dem Georg-System unabhängiger von der Bundeswehr und der Bereitstellung von Satellitendaten durch andere Staaten machen.

Im Juli 2023 wurde der Kommunikationssatellit Heinrich Hertz(öffnet im neuen Fenster) ins Weltall geschickt. Hochschulen, Wissenschaftsinstitute und die Industrie sollen mit diesem Satelliten neuartige Kommunikationstechnologien untersuchen.

Zudem soll die militärische Satellitenkommunikation in Deutschland ausgebaut werden. Mit Satcom Bw ist es der Bundeswehr möglich, weltweit abhörsichere Telefongespräche und Videokonferenzen zu führen und sicheren Internetzugang zu gewährleisten.

USA mit 218 Satelliten an der Spitze

Italien und Israel betreiben jeweils acht militärische Satelliten. Indien belegt mit neun Satelliten den fünften Platz, Frankreich mit zehn den vierten.

Russland kommt auf den dritten Platz mit 102 militärischen Satelliten im Orbit. Das sind fast doppelt so viele, wie alle zwölf vorherigen Nationen zusammen betreiben. China belegt mit 125 militärischen künstlichen Flugobjekten in der Erdumlaufbahn den zweiten Rang.

Doch gegen die USA kommen weder die Russische Föderation noch die chinesische Volksrepublik an: Die Vereinigten Staaten von Amerika betreiben 218 Militärsatelliten.

Unterschiedliche Quellen, unterschiedliche Daten

Anzumerken ist, dass Insider Monkey sich auf eine Analyse vom Europäischer Rat für Auswärtige Beziehungen aus dem Jahr 2021(öffnet im neuen Fenster) stützt. Je nach Quelle (und Zeitpunkt der Analyse) kann sich die Militärsatellitenzahlen leicht unterscheiden. 24/7 Wall St(öffnet im neuen Fenster) schaute sich die Zahlen ebenfalls an und erfasste die Anzahl der militärischen Satelliten bis zum 1. Januar 2023. Dafür wurde die Datenbank UCS Satellite Database(öffnet im neuen Fenster) der gemeinnützigen Wissenschaftsorganisation Union of Concerned Scientists verwendet.

Die USA kommen dort auf 240, China auf 155 und Russland auf 108 Satelliten. Frankreich belegt den vierten Platz mit 15 Satelliten. Israel betreibt demnach elf Satelliten, Italien neun. Beide Länder überholen damit Indien, die wie Deutschland laut 24/7 Wall St acht militärische Satelliten im Orbit haben. Die Seite zählte zudem 28 Länder auf, von denen viele aber nur einen militärischen künstlichen Himmelskörper betreiben.


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