Raumfahrt: Die ISS bekommt ein neues Dockingmodul
Russland hat einen Anleger für seine künftigen Raumfahrzeuge zur ISS gestartet.

Die Station wird erweitert: Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat ein neues Modul zur Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS) geschickt. Es ermöglicht, weitere Raumschiffe an die Station anzudocken.
Das Modul mit der Bezeichnung Pritschal, russisch für Anlegestelle, ist am Mittwoch vom Raketenstartplatz Baikonur in der Steppe Kasachstans aus gestartet. Eine Trägerrakete vom Typ Sojus 2.1b bringt Pritschal ins All. Der Flug zur ISS soll rund zwei Tage dauern.
Das etwa fünf Meter große Modul Pritschal soll an das russische Modul Nauka angedockt werden. Es verfügt über fünf Andockstellen, an denen russische Raumfrachter festmachen können. Dazu gehört auch das neue russische Raumschiff Orjol, zu deutsch Adler, das die Sojus-Raumfähre ablösen soll. Orjol soll ab 2023 getestet werden.
Kosmonauten führen Außeneinsätze durch
Das Mehrzweckmodul ist seit Juli an der ISS. Seither arbeiten Kosmonauten in Außeneinsätzen daran, es an die Versorgungssysteme der Station anzuschließen. Für die Verbindung von Pritschal an Nauka werden Kosmonauten weitere Außeneinsätze durchführen.
Nauka sorgte kurz nach dem Andocken für einen Zwischenfall: Die Triebwerke des Moduls hatten ungeplant gezündet. Die Station geriet für etwa eine Stunde außer Kontrolle, die Kommunikation brach elf Minuten lang ab.
Seit zwei Wochen ist wieder ein Deutscher an Bord der ISS: Matthias Maurer war am 11. November 2021 mit dem Raumfahrzeug Crew Dragon des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Florida aus zur ISS geflogen. Maurer ist nach Thomas Reiter und Alexander Gerst der dritte Deutsche auf der ISS.
Pritschal ist laut Roskosmos das vorerst letzte russische Modul, das an der ISS angebracht wird. Wie lange Raumfahrzeuge daran festmachen können, ist noch unklar. Die ISS-Mission läuft bis 2024. Derzeit verhandeln die Beteiligten aber über eine Verlängerung des Betriebs.
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