Raumfahrt: China, nicht die USA, ist wohl auf Mondkollisionskurs

Der Astronom Bill Gray hat sich geirrt: Nicht eine Falcon-9-Stufe wird auf den Mond fallen, sondern ein Teil einer mutmaßlich chinesischen Rakete.

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Handkoloriertes Bild aus dem Film "Die Reise zum Mond" von 1902 (Symbolbild)
Handkoloriertes Bild aus dem Film "Die Reise zum Mond" von 1902 (Symbolbild) (Bild: Georges Melies/gemeinfrei)

Dass sie fällt, ist sehr wahrscheinlich. Aber von wem kommt sie? Die Raketenstufe, die Anfang März auf dem Mond aufschlagen soll, stammt offenbar doch nicht von dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX.

Kürzlich hat der Astronom und Programmierer Bill Gray bekannt gegeben, dass eine Raketenstufe auf Kollisionskurs mit dem Mond sei. Gray entwickelt Software für Hobby- und Profiastronomen, darunter das Tool Find Orb, mit dem Objekte am Himmel verfolgt werden können.

Ort und Zeit des Aufpralls konnte Gray auch benennen: am 4. März auf der der Erde abgewandten Seite des Monds nahe dem lunaren Äquator. Er war sich auch sicher, wessen Rakete auf den Mond prallen würde: eine Falcon-Raketenstufe von SpaceX.

China testete Mondflug

Inzwischen hat er diese Annahme korrigiert: Es sei keine amerikanische, sondern höchstwahrscheinlich eine chinesische Raketenstufe, die ihrem Ende auf dem Mond entgegentaumele, schreibt Gray in seinem Blog.

Es handele sich um einen Booster der chinesischen Mondmission Chang'e 5-T1, die im Oktober 2014 gestartet wurde. Die Sonde umrundete den Mond und kehrte dann wieder zur Erde zurück. Ziel der Mission war, den Wiedereintritt von einer Mondumlaufbahn in die Erdatmosphäre sowie die Landung auf der Erde zu testen.

Den Hinweis, dass es nicht die Falcon-Stufe ist, die auf dem Mond kracht, hat Gray nach eigenen Angaben von Jon Giorgini bekommen, der am Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) arbeitet. Giorgini habe ihm mitgeteilt, dass der Bahnverlauf nicht zu der Falcon-9-Rakete passe, die 2015 den Satelliten Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) ins All transportiert hat. Die Falcon sei nicht nahe genug am Mond vorbeigeflogen.

Auffällige Merkwürdigkeiten in der Umlaufbahn

Das Objekt habe von der zu erwartenden Helligkeit und der Zeit her gepasst. Auch die Umlaufbahn habe gepasst, schrieb Gray in seinem Beitrag. Im Nachhinein müsse er allerdings zugebeben, dass ihm "einige Merkwürdigkeiten" in dessen Umlaufbahn hätten auffallen müssen.

Dieser Fehler zeige einmal mehr, dass es ein Problem darstelle, Objekte im Weltraum nicht angemessen verfolgen zu können, twitterte Jonathan McDowell. Der Astronom, der am Röntgen-Weltraumteleskop Chandra mitarbeitet, setzt sich für eine stärkere Regulierung des Weltraummülls ein.

McDowell twitterte kürzlich, dass eine Raketenstufe auf dem Mond aufschlagen werde, sei "interessant, aber keine große Sache".

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