In der Mondnacht wird es schwierig
Einmal auf der Oberfläche angekommen soll die erste Mission nur rund zwölf Tage dauern und Bilder von der Oberfläche liefern, sowohl vom Lander als auch dem Rover. Karsten Becker sagte Golem.de: "Nach zwölf Tagen kommt die Mondnacht, danach wird es schwierig. Wir werden dort noch keine Ingenieursressourcen darauf verwenden, das tatsächlich zu überstehen." Die Temperaturen werden auf etwa -180 Grad Celsius sinken, was die meisten elektronischen Bauteile nicht überstehen.
Bisher haben Mondmissionen die zwei Wochen andauernde Nacht mit Hilfe von Radioisotopenbatterien überstanden. Radioisotopenbatterien sind bei den chinesischen Chang'E 3- und -4-Missionen an Bord, sie betrieben die sowjetischen Lunochods, und selbst bei den Apollo-Mondlandungen wurden Langzeitexperimente mit Radioisotopenbatterien gemacht.
Gespräche zur Beschaffung einer solchen Batterie für Alina scheiterten nicht zuletzt an den Kosten, einem zweistelligen Millionenbetrag. Allerdings gibt es auf dem Südpol des Mondes einige Stellen, die nur wenige Tage am Stück im Schatten liegen, womit eine Energieversorgung per Akku zumindest denkbar wäre. Zu der Frage, ob die Treibstoffreserve nach der Landung nicht als Wärmequelle dienen könnte, wollte sich im Unternehmen niemand äußern.
Bis die Esa-Mission stattfindet, muss diese Frage geklärt werden. Wann das genau der Fall sein wird, ist allerdings unklar. Bei der Ausschreibung wurde lediglich darauf geachtet, dass eine Fertigstellung der Hardware für den Lander und die Experimente bis 2025 möglich sein sollen. Ob die Mission in dem Jahr oder zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt wird, muss sich in den nächsten Jahren zeigen.
Alina wird dann auch nicht der einzige Mondlander sein. Parallel zum Vertrag mit den PT Scientists wurde ein Kooperationsvertrag mit der israelischen Firma SpaceIL und dem deutschen Satellitenhersteller OHB geschlossen. Wie die PT Scientists gehörte auch SpaceIL im Jahr 2008 zu den Mitbewerbern um den Google Lunar X-Prize. Acht Jahre nach dem mehrfach verschobenen Ende dieses Wettbewerbs könnten wohl gleich mehrere der damaligen Teams eine Mission zum Mond schicken.
Nachtrag vom 15. Februar 2019, 15:00 Uhr
Der ursprüngliche Artikel enthielt keinen Hinweis darauf, dass über die Finanzierung der Mission erst im nächsten Jahr entschieden wird.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Vor dem Flug zum Mond wird im Erdorbit getestet |
Ja. Als ich vor 2 Jahren da war, gab es wohl Überlegungen eine zweite Ausfahrt anzulegen...
Ja, morgen früh.
Das kam echt unerwartet :D
Sehr zu empfehlen ist hier die Raumzeit zu dem Thema https://raumzeit-podcast.de/2016/12...