Raumfahrt: Apollo-11-Pilot Michael Collins gestorben

Während Armstrong und Aldrin über den Mond hüpften, kreiste Michael Collins im Orbit. Der dritte Mann von Apollo 11 ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

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Michael Collins (1930 - 2021)
Michael Collins (1930 - 2021) (Bild: Nasa)

Der Astronaut Michael Collins ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er flog vor 52 Jahren zusammen mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf der Mission Apollo 11 zum Mond. Dabei steuerte er das Columbia Kommandomodul, das eigentliche Apollo Raumschiff, im Mondorbit, während die anderen beiden als erste Menschen einen anderen Himmelskörper betraten. Er wurde deshalb auch der "vergessene Astronaut" genannt.

Geboren wurde Collins 1930 in Rom. Nach der Schule studierte er an der Militärakademie in Westpoint und ging kurz vor Ende des Korea-Kriegs zur Luftwaffe, um die Armee zu vermeiden, wo sein Vater Generalmajor und sein Bruder Oberst war.

Nach mehreren Jahren als Testpilot bewarb er sich 1963 für das Astronautenprogramm der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Erstmals flog er im Juli 1966 als Pilot der Gemini-10-Mission ins All. Dabei verließ er auch zwei Mal das Raumschiff. Beim zweiten Weltraumspaziergang reparierte er einen Satelliten.

Collins wollte nicht auf den Mond

1969 war Collins dann Pilot der Apollo-11-Kapsel. Danach war aber auch Schluss für ihn mit der Raumfahrt: Das Angebot, an weiteren Apollo-Missionen teilzunehmen - er hätte als Kommandant von Apollo 17 auf dem Mond landen können - lehnte er ab. Stattdessen verließ er 1970 die Nasa, arbeitete kurz für das US-Außenministerium und wurde 1971 der erste Direktor des Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseums in Washington.

1980 nahm er einen Posten als Manager in einem Luftfahrtunternehmen an, 1985 gründete er ein eigenes Beratungsunternehmen. Daneben schrieb er eine Reihe von Büchern über die Raumfahrt, darunter die Autobiografie "Carrying the Fire. An Astronaut's Journey" und "Liftoff: The Story of America's Adventure in Space".

"Wo immer du warst oder sein wirst, du wirst immer das Feuer haben, um uns geschickt in neue Höhen und in die Zukunft zu tragen", schrieb Aldrin auf Twitter. Aldrin ist der letzte Lebende der Apolo-11-Besatzung. Neil Armstrong starb 2012. Collins habe die Geschichte der US-Raumfahrt mitgeschrieben und miterzählt, würdigte US-Präsident Joe Biden den Verstorbenen.

Collins starb am 28. April 2021 in Naples im US-Bundesstaat Florida an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wurde 90 Jahre alt.

Er selbst empfand sich übrigens nie als vergessener Astronaut, wie er immer wieder betonte: "Ich habe mich als Teil dessen gefühlt, was auf dem Mond passiert. Ich weiß, dass ich ein Lügner oder Blödmann wäre, wenn ich sagen würde, dass ich den besten der drei Sitze von 'Apollo 11' hatte, aber ich kann ehrlich sagen, dass ich zufrieden mit dem bin, den ich hatte. Die Unternehmung war für drei Männer angelegt und ich sehe mich als genauso notwendig an wie die beiden anderen."

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