Prozessor schneller, Ethernet etwas schneller
In unserer Tabelle sind ausgewählte Werte der Benchmarks aufgeführt und das Gesamtergebnis. Die reine Rechenleistung repräsentieren die Dhrystone- (Integer-Leistung) und Whetstone-Werte (Fließkomma-Leistung). Der Pipe Troughput zeigt an, wie schnell Daten zwischen Prozessen ausgetauscht werden können. Die beiden Shell-Skript-Werte geben Auskunft, wie gut ein System Multitasking beherrscht.
Wir haben zum Vergleich auch noch den Banana Pi mit aufgenommen. Um möglichst gleiche Bedingungen zu schaffen, nutzten wir auch hier einen Raspbian-Build (Kernel 3.4, gcc 4.6.3), der aber offensichtlich nie richtig angepasst wurde. Unixbench erkennt 0 CPUs - und startet keinen Multi-Core-Test. So zeigt sich nebenbei, dass eine gute Softwareanpassung mehr wert sein kann als die reine Jagd nach mehr Megahertz.
Raspberry Pi 1 | Raspberry Pi 2 - Ein Kern | Raspberry Pi 2 - Vier Kerne | Banana Pi - Ein Kern | |
---|---|---|---|---|
Dhrystone | 142,2 | 253,2 | 1014,4 | 246,3 |
Whetstone | 48,3 | 90,6 | 361,6 | 88,2 |
Pipe Throughput | 120,9 | 139,1 | 553,1 | 112,8 |
Shell Script (einzeln) | 95,7 | 278,3 | 626,9 | 205.4 |
Shell Script (8 parallel) | 84,6 | 552,1 | 583,1 | 297.0 |
Gesamt | 89,3 | 174,6 | 440,1 | 148.1 |
Die Messwerte der Benchmarks sind eindeutig: Selbst wenn nur ein ARMv7-Kern des Pi 2 benutzt wird, ist er fast doppelt so schnell wie der einzelne ARMv6-Kern des Raspberry Pi 1. Kommen alle vier Kerne zum Einsatz, ist das Raspberry Pi 2 meist 4- bis 5-mal so schnell wie das Pi 1.
Dabei gilt zu beachten, dass es sich hier um theoretische Werte handelt. In der Praxis macht sich leider wie bereits angedeutet die schlechte Performance bei Dateioperationen auf der Micro-SD-Karte stark bemerkbar. Das fällt beim Pi 2 erst recht auf, da nun nicht mehr der Prozessor für Wartezeiten verantwortlich gemacht werden kann. Gerade durch den starken Prozessor wäre ein Flashspeicher auf dem Board oder ein durch SATA angebundener Massenspeicher wünschenswert.
Die gemessene Netzwerkbandbreite erfreut, mit circa 94,5 MBit pro Sekunde kommt das Raspberry Pi 2 nahe an den maximalen, theoretischen Wert des 100-MBit-Ethernet-Anschlusses. Das Pi 1 kommt nur auf 72 MBit pro Sekunde.
Raspberry Pi 2 vs. Banana Pi M2
Ursprünglich wollten wir im Rahmen dieses Artikels das Raspberry Pi 2 mit dem Banana Pi M2 vergleichen und nicht mit dem Vorgängermodell des Banana, denn der M2 ist potenziell der Konkurrent schlechthin. Der neue Banana Pi M2 besitzt einen Allwinner A31S, ebenfalls ein vierkerniger ARMv7-Prozessor, mit 1 GByte RAM. Er wird voraussichtlich einen ähnlichen Preis wie das Raspberry haben oder sogar billiger sein - besitzt allerdings einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Zwar wird er noch nicht regulär verkauft, auf Nachfrage können Interessenten allerdings bereits eine begrenzte Menge Vorserienmodelle direkt beim Hersteller erwerben.
Recht überraschend erschien nur wenige Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe des Raspberry Pi 2 erstmalig ein Raspbian-Build für den M2 - bis dahin gab es nur Android 4.4. Die Raspbian-Beta unterstützt allerdings aktuell weder USB noch Ethernet. So haben wir vorerst darauf verzichtet, ihn in den Test einzubeziehen.
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Problemloses Multitasking | Fazit und Verfügbarkeit |
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