Ransomware: Revil-Mitglieder verhaftet
Ermittlern ist ein Schlag gegen die Ransomware-Gruppe Revil gelungen. Diese hatte unter anderem den IT-Dienstleister Kaseya gehackt.

Internationalen Ermittlern ist ein Schlag gegen Ransomwaregruppen gelungen, die für Tausende Attacken auf Organisationen und Unternehmen verantwortlich sein sollen. Das US-Justizministerium teilte am 8. November in Washington mit, in Polen sei ein Ukrainer gefasst worden, der im Verdacht stehe, unter anderem hinter dem großen Angriff auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya zu stecken.
Über eine Sicherheitslücke bei Kaseya waren Anfang Juli Hunderte Unternehmen in den USA und anderen Ländern mit Ransomware angegriffen worden. Die Polizeibehörde Europol teilte in Den Haag mit, in Rumänien seien zwei Menschen festgenommen worden, die mit der gleichen Software Attacken begangen haben sollen. Die Festnahmen seien Teil einer internationalen Operation gewesen.
Der im Zusammenhang mit der Software festgenommene 22 Jahre alte Ukrainer sei auf Ersuchen der USA bei der Einreise nach Polen gefasst worden. Seine Auslieferung in die Vereinigten Staaten sei beantragt.
Das US-Justizministerium habe außerdem 6,1 Millionen US-Dollar beschlagnahmt, die ein anderes Revil-Mitglied mit Ransomware-Attacken erbeutet haben soll, sagte Garland. Der 28 Jahre alte Russe soll etwa 3.000 Ziele mit Erpressungssoftware angegriffen haben.
17 Staaten an Ermittlungen beteiligt - 7 Festnahmen
17 Länder waren laut Europol in die Ermittlungen eingebunden, darunter die USA, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Polen, Rumänien und Kanada. In Deutschland war nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust die Staatsanwaltschaft Stuttgart federführend. Über mehrere Monate seien in verschiedenen Ländern insgesamt sieben Verdächtige festgenommen worden, teilte Europol mit. Sie stünden im Verdacht, bei Ransomware-Attacken rund 7.000 Ziele angegriffen und Millionensummen erbeutet zu haben.
Die Ransomware-Attacken der Festgenommenen richteten sich nach Angaben von Eurojust gegen Firmen, aber auch Kommunen, Krankenhäuser, Justiz, Schulen und Universitäten. Fünf der Festgenommenen hätten Angriffe mit der Software Revil verübt.
Die gleichnamige Ransomwaregruppe hatte in den vergangenen Monaten mit großen Attacken für Aufsehen gesorgt. Beim Kaseya-Angriff hatte die Gruppe Revil auf ihrer Website im Darknet 70 Millionen US-Dollar für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern verlangt. Da viele der betroffenen Kaseya-Kunden selbst IT-Dienstleister für andere Unternehmen sind, reichten die Auswirkungen der Attacke bis nach Schweden, wo die Supermarkt-Kette Coop Hunderte Läden wegen nicht funktionierender Kassensysteme nicht öffnen konnte.
Wenige Wochen zuvor hatte Revil-Ransomware mehrere Werke des weltgrößten Fleischkonzerns JBS lahmgelegt - ebenfalls mit internationalen Auswirkungen. Die Gruppe kassierte damals vom Unternehmen 11 Millionen US-Dollar Lösegeld in Kryptowährungen.
USA setzen erneut Kopfgeld auf Ransomwaregruppe aus
US-Justizminister Merrick Garland sagte in Washington, bislang sei Revil-Ransomware bei Attacken auf etwa 175.000 Computer weltweit eingeschleust worden, mindestens 200 Millionen US-Dollar Lösegeld seien bei Angriffen mit der Software schon gezahlt worden.
Das US-Außenministerium lobte am 8. November eine Belohnung in Millionenhöhe aus für Hinweise, die zur Identifizierung oder Festsetzung von Führungsfiguren der Gruppe Revil führen - oder von all jenen, die in Attacken mit der Software verwickelt sind.
Eine ähnliche Belohnung hatte die US-Regierung vor wenigen Tagen mit Blick auf die Ransomwaregruppe Darkside ausgeschrieben, die nach Einschätzung der USA für die Attacke auf die größte Benzin-Pipeline Amerikas im Frühjahr verantwortlich war.
Infolge der Attacke wurde der Betrieb der Pipeline, durch die etwa 45 Prozent aller an der US-Ostküste verbrauchten Kraftstoffe laufen, zeitweise komplett eingestellt. In Teilen des Landes kam es zu Benzin-Engpässen.
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Also, warum? Server ist ein abstraktes Konzept, was sowohl Software, Hardware als auch...
Ich finde es gut das sich da was tut, ja klar Sie haben uns auf Schwachstellen...
Offiziell vielleicht nicht. Inoffiziell rekrutieren die USA solche Leute aber auch gerne...