Ransomware: Interne Daten von Raumfahrtunternehmen veröffentlicht

Weil ein Auftragsfertiger die Lösegeldforderungen von Cyberkriminellen nicht erfüllen wollte, haben diese interne Dokumente der US-Unternehmen Boeing, Lockheed Martin und SpaceX veröffentlicht. Darunter waren auch militärische Daten.
Ziel des Angriffs war Visser Precision, ein US-Technologieproduzent. Die Täter infizierten dessen Rechner mit der Ransomware Doppelpaymer(öffnet im neuen Fenster) , welche Dateien verschlüsselte. Visser weigerte sich jedoch, Lösegeld für das Entschlüsseln zu bezahlen. Daraufhin veröffentlichten die Täter Dateien im Netz, die sie von den Visser-Rechnern kopiert hatten.
Dabei handele es sich um interne Daten der Visser-Kunden Boeing, Lockheed Martin und SpaceX, berichtet das britische Onlinenachrichtenangebot The Register(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf einen Informanten, der die Daten im Netz entdeckt hat. Darunter seien Zahlungsinformationen, juristische Unterlagen und Dokumente über das Fertigungsprogramm von SpaceX.
Zudem haben die Täter die Spezifikationen für eine Antenne eines Mörserabwehrsystems von Lockheed Martin veröffentlicht. Das Unternehmen kenne den Vorfall und reagiere mit "unserem Standard-Antwortverfahren für mögliche Cyber-Vorfälle in unserer Lieferkette" , teilte das Luft- und Raumfahrtunternehmen The Register mit. Das Unternehmen investiere viel Aufwand in die Cybersicherheit. Dazu gehöre auch die Unterstützung und Anleitung von Zulieferern.
Boeing und SpaceX sowie Visser Precision selbst wollten sich zu der Angelegenheit nicht äußern.



