Ransomware im Krankenhaus: Patientin klagt wegen Veröffentlichung von Nacktfotos

Nach einem Ransomwareangriff auf einen US-Gesundheitskonzern wurden auch Nacktfotos von Patienten veröffentlicht. Eine Betroffene hat nun eine Klage angestrengt.

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Eine Ransomwaregruppe hat sensible, medizinische Daten veröffentlicht.
Eine Ransomwaregruppe hat sensible, medizinische Daten veröffentlicht. (Bild: Darko Stojanovic/Pixabay)

Eine Krebspatientin hat gemeinsam mit anderen Betroffenen eine Klage gegen einen US-Gesundheitsdienstleister eingereicht, nachdem dort ihre medizinischen Nacktfotos und Aufzeichnungen von einer Ransomwaregruppe kopiert und anschließend veröffentlicht wurden. Der Gesundheitsdienstleister habe das "vermeidbare" und "ernsthaft schädigende" Leck zugelassen.

Im Februar war die Ransomwaregruppe Alphv/Blackcat in eines der Ärztenetzwerke des Lehigh Valley Health Network (LVHN) in den USA eingedrungen. Der Gesundheitskonzern ist einer der größten in Pennsylvania und betreibt 13 Krankenhäuser, 28 Gesundheitszentren und etliche Arztpraxen, Apotheken, Reha-Zentren und Labordienste.

Bei dem Angriff der Ransomwaregruppe wurden Bilder von Patienten, die sich einer strahlenonkologischen Behandlung unterzogen, sowie andere sensible Gesundheitsdaten von mehr als 75.000 Betroffenen verschlüsselt und entwendet. LVHN weigerte sich, das für die Daten verlangte Lösegeld zu bezahlen. Anfang März begann die Ransomwaregruppe, die Daten zu veröffentlichen, darunter die von mindestens zwei Brustkrebspatientinnen.

Klägerin erfuhr in einem Telefonanruf, dass es Nacktfotos gibt

Die Klägerin erfuhr demnach am 6. März durch einen Anruf der Vizepräsidentin der LVHN, dass Nacktfotos von ihr im Netzwerk des Gesundheitsdienstleisters gespeichert und auf der Webseite einer Ransomwaregruppe veröffentlicht wurden.

Die Vizepräsidentin bot ihr demnach eine Entschuldigung und mit einem Lächeln eine zweijähriges Kreditmonitoring an. Denn die Ransomwaregruppe hatte nicht nur die pikanten Fotos entwendet, sondern auch Daten, die für einen Kreditbetrug missbraucht werden können.

"Das Krankenhaus muss sicherstellen, dass die übernommenen Daten, einschließlich dieser hochsensiblen Fotos, ordnungsgemäß geschützt sind. Wenn Sie bei der Bereitstellung dieser Sicherheit fahrlässig handeln, können Sie unabhängig vom Verhalten eines Dritten haftbar gemacht werden", sagte der Anwalt Patrick Howard, der die Kläger vertritt, dem Onlinemagazin The Register.

Laut dem Anwalt handelt es sich um die zweite Datenpanne des Gesundheitskonzerns. Demnach räumte LVHN im Jahr 2021 ein, dass persönliche Daten von Patienten bei einem seiner Lieferanten entwendet wurden.

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