Ralph Dommermuth: United-Internet-Gründer will gemeinsamen 5G-Netzausbau
Der auf Sparsamkeit bedachte Ralph Dommermuth will einen gemeinsamen 5G-Ausbau. Was volkswirtschaftlich sinnvoll wäre, wird von United Internet aus anderen Gründen gewollt.

United-Internet-Gründer Ralph Dommermuth will sich möglichst schnell mit den drei führenden Mobilfunkbetreibern und der Bundesnetzagentur zusammensetzen, um den Ausbau eines deutschlandweiten 5G-Mobilfunknetzes zu diskutieren. Zwar hätten sich die drei großen Netzbetreiber "in letzter Zeit viel Mühe gegeben, uns als Neueinsteiger draußen zu halten", sagte Dommermuth dem Handelsblatt. "Aber wenn sich nun der Pulverdampf lichtet, werden alle Beteiligten sicher feststellen, dass man die vor uns liegenden Herausforderungen eines flächendeckenden 5G-Netzes nur gemeinsam wird lösen können."
Ende vergangener Woche hatte das Tochterunternehmen 1&1 Drillisch angekündigt, bei der für März angesetzten Versteigerung der neuen 5G-Frequenzen doch mitbieten zu wollen. Er dürfe zwar keine Aussage darüber treffen, wie hoch er gegen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica mitbieten wolle, aber "natürlich werden wir nicht mit einem Messer zu einer Schießerei gehen", erklärte Dommermuth. 5G verspreche ein gutes Geschäft zu werden. "Da wollen wir dabei sein, auch wenn heute noch niemand genau weiß, was alles auf unsere Branche zukommen wird."
5G-Kooperationen sollen Geld sparen
Dass der Aktienkurs von United Internet unter den Netzausbauplänen leidet, nimmt er in Kauf: "Ich betreibe das Geschäft nun seit 31 Jahren und habe meinen Aktionären nie etwas anderes versprochen als gesunde Langfristigkeit", sagte Dommermuth. "Wir haben jetzt eine reelle Chance, große Entwicklungen anzustoßen und die Zukunft unseres Unternehmens aktiv zu gestalten." Am Ende werde sich das auch für die Aktionäre auszahlen.
Dabei setzt Dommermuth auf Kooperation: "Die Regulierungsbedingungen sehen ausdrücklich vor, dass die Netzbetreiber koordiniert bauen können. Es ergibt keinen Sinn, wenn wir nur auf wenige Dächer Antennen stellen, dann aber gleich vier." Es bringe mehr, quasi auf jedes Dach eine Antenne zu stellen. "So können wir erstmals eine flächendeckende 5G-Versorgung für die Bevölkerung sicherstellen", erklärte Dommermuth.
Volkswirtschaftlich und aus Gründen des Umweltschutzes wäre es sicher sinnvoll, das 5G-Netz gemeinsam aufzubauen. Doch Dommermuth will einfach Geld sparen: Der chinesische Telekommunikationsausrüster ZTE verhandelt nach einem früheren Bericht mit United Internet über einen möglichen Großauftrag. Es wurde der Plan diskutiert, ZTE den Aufbau eines 5G-Netzes übernehmen zu lassen. United Internet würde anschließend die Infrastruktur leasen. Der Plan würde es dem Unternehmen ermöglichen, ein Netz zu nutzen, ohne selbst die vollen Risiken des Ausbaus tragen zu müssen. "1&1 Drillisch hat mit allen namhaften Netzausstattern gesprochen", sagte ein Unternehmenssprecher. Mit zwei Anbietern seien die Verhandlungen weitestgehend abgeschlossen. Einer der Anbieter komme aus China.
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Womit dann jeder das gleiche Netz von der gleichen Gesellschaft angemietet hat. Also...
wenn dommermuth jetzt den white knight für umwelt und netzabdeckung gibt, muss ich auch...
Also bei null fängt 1&1 nicht an. Einerseits haben sie von Versatel ein ordentliches...
In Bereichen in denen es sich nicht lohnt lohnt es sich nicht. Wenn da nur 10 Bauern...