In der Häuserschlucht ist DAB+ im deutlichen Vorteil
Zum Verständnis wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass jeder DAB+-Sender in einem Gleichwellennetz stets dasselbe Trägerwellenpaket zeitsynchron aussendet. Zur Vereinfachung nennt man hier normalerweise nur die Mittenfrequenz und die Breite im Frequenzspektrum. Dies wird auch kurz als Frequenzblock bezeichnet, zum Beispiel 12A oder 10C.
In einem DAB+-Gleichwellennetz arbeiten dann alle Sender auf dem gleichen Frequenzblock, senden also etwa auf 12A, egal, um wie viele Sender es sich handelt und wie groß das Sendernetz wird. Bei Empfangsproblemen in einem Gebiet lassen sich zusätzliche Füllsender einfügen, die auf dem gleichen Frequenzblock gleichzeitig die identische Information aussenden.
Der Empfänger erhält damit meist eine Kombination von Signalen, die von verschiedenen Sendern abgestrahlt wurden oder durch Reflexionen zu ihm kommen. Egal, wie sich diese Signale mischen, solange sie zeitlich exakt getaktet sind, verbessert jedes zusätzlich empfangene Signal den Empfang. In kritischen Empfangssituationen wie etwa in Häuserschluchten oder im Gebirge kann DAB+ massiv seinen Vorteil gegenüber UKW ausspielen. (Eine Übersicht über solche Sendernetze findet man unter anderem beim UKW/TV-Arbeitskreis.)
Bei DAB+ gibt es keine hörbaren Störungen, dafür aber Ausfälle
Bei UKW führen Reflexionen hingegen zu Interferenzen, die das Audiosignal verrauschen und verzerren. Statt das Signal mehrerer Sender gleichzeitig nutzen zu können, muss man immer wieder die Frequenz wechseln, wenn man durch das UKW-Sendernetz fährt, und sich dabei stets für einen der Sender entscheiden. Nur dieses eine Signal wird genutzt.
Zusätzliche UKW-Sender zum Füllen von Lücken benötigen jeweils eine neue zusätzliche UKW-Frequenz, die nirgends sonst in der weiteren Umgebung genutzt werden darf. Allein deshalb ist UKW bei vergleichbarem Aufwand gegenüber DAB+ im Bereich Empfangsstabilität deutlich unterlegen und im Resultat hörbar schlechter empfangbar. Auch hierzu bietet der UKW/TV-Arbeitskreis einen Einblick, wie viele Frequenzen UKW-Senderketten für nur ein UKW-Programm benötigen.
Wenn das Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignalen, und dazu zählen bei UKW eben auch alle Reflexionen, zu schlecht wird, fängt der Radioempfänger zu rauschen an, Stereoübertragung wird unmöglich und die Klang- und Hörqualität insgesamt leidet. Diese Verschlechterung schleicht sich bei UKW oft subtil ein und dämpft insgesamt das Hörerlebnis.
Bei DAB+ ist der Empfang durch die Gleichwelleneigenschaften grundsätzlich stabiler und bei schlechter werdendem Empfang bleibt die Klangqualität konstant. Wenn Redundanz und Fehlerschutz die Empfangsprobleme nicht mehr kompensieren können, schaltet der DAB+-Empfänger auf stumm. Dies macht sich für den Hörer als Ausfall bemerkbar. Die Planung bei DAB+-Sendernetzen versucht, diese Ausfälle möglichst zu vermeiden. Bei UKW hingegen kann man hörbare Empfangsstörungen auch bei optimaler Planung nie ganz vermeiden, da man das Auftreten von Reflexionen vor Ort nicht beeinflusst kann.
Neben diesem grundlegenden Höreindruck, der durch die Unterschiede in der Empfangsstabilität gegeben ist, lohnt es sich auch, die Klangqualität bei optimalen Empfangssituationen von DAB+ und UKW einmal gegenüberzustellen.
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