Mining-Tricks und HBCC
Schon Polaris kann Gleitkomma-Berechnungen mit halber statt einfacher Genauigkeit durchführen. Vega hingegen beherrscht Half Precision (FP16) mit zweifacher Geschwindigkeit verglichen mit Single Precision (FP32). Derartige Float-Formate sind an sich nicht neu, sie werden im Mobile-Segment oder für künstliche Intelligenz angewendet und wurden früher schon bei Grafikkarten (hallo Geforce FX) eingesetzt. FP16 mit doppeltem Durchsatz wird von id Software für Wolfenstein 2 und von Ubisoft für Far Cry 5 verwendet; Zahlen liegen nicht vor. Eine neue 3DMark-Szene namens Serra zeigt Zuwächse von über 20 Prozent, wenn FP16 für die Beleuchtung genutzt wird.
Abseits von FP16 unterstützt Vega auch INT16 und INT32, hinzu kommt INT8. Letzteres läuft gar mit vierfacher Rate verglichen mit FP32, was für Deep Learning interessant ist. Inferencing, also der Schritt nach dem Training, kann auf einer Radeon RX Vega 64 mit 51 Tera-Ops erfolgen. Für ein paar Versuche daheim ist die Gaming-Karte zwar geeignet, wer solche Berechnungen aber im größeren Stil ausführen möchte, für den hat AMD die Radeon Instinct MI25 genannten Rechenbeschleuniger ab Herbst 2017 im Angebot.
Wer Vega für Ethereum-Mining nutzen möchte, kann derzeit auf rund 31 Megahashes pro Sekunde zurückgreifen. Offenbar hat AMD die Radeon RX Vega 64 bewusst nicht auf das Schürfen von Kryptowährungen hin optimiert, obgleich die hohe Bandbreite von fast 500 GByte pro Sekunde die Karte sehr interessant dafür macht. Denkbar wären spezielle Speicheranpassungen zugunsten einer niedrigen Latenz. Neu ist übrigens die XAD_U32-Instruktion (ADD+XOR für INT32), allerdings dürfte die Ethereum-Rate dadurch nicht steigen.
Eine von AMD oft angesprochene Funktion ist der High Bandwidth Cache Controller. Er wurde eher für professionelle Anwendungen mit enorm vielen Daten entwickelt und ist im Radeon-Treiber ausgeschaltet. Wer möchte, kann den HBCC aber aktivieren und den Systemspeicher mit den lokalen 8 GByte HBM2 der Radeon RX Vega 64 kombinieren. Bei unserem Testrechner konnten wir bis zu 16 GByte einstellen, dem Controller also 8 GByte RAM zuweisen. Im Bedarfsfall werden Speicherseiten (Pages) geladen, was die Leistung verbessern kann. Sofern der HBM2 aber nicht überläuft, ändert sich unseren Stichproben zufolge an der Bildrate oder den Frametimes wenig bis nichts.
Genug vom Vega-Chip, wenden wir uns der eigentlichen Karte zu.
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Vega verwirft viele Dreiecke | RX Vega 64 AC im Detail |
Also so wie AMD ihre Karten aufbauen würde ich ehr sagen, wird offiziell nicht dafür...
Das ist doch völlig Normal. Sieh dir mal die aktuellen AMD-Preise an. Völlig klar, dass...
Das ist vollkommen richtig.
Eine Diskussion mit einer Beleidigung zu beenden ist immer super und zeugt von geistiger...
Leistungsfähig - ohne "er". Software läuft teils gar nicht auf Consumer-Cards. Wenn doch...