Overclocking mit Wattman
Exklusiv für auf der Polaris-Architektur basierende Grafikkarten hat AMD den bisherigen Overdrive-Reiter in den Radeon-Settings überarbeitet. Der heißt nun - kein Scherz! - Wattman und ist weitaus mächtiger als selbst die meisten dedizierten Programme. Für diejenigen, die bisher keinen AMD-Pixelbeschleuniger nutzen: Der Wattman versteckt sich im Treiber-Panel am unteren Rand bei Games, dann weiter zu den Global Settings und dort auf der rechten Seite. Obacht: Es kann nach unten gescrollt werden, denn AMD hat das Menü vollgepackt.
Im oberen Bereich protokolliert der Wattman die Auslastung der Karte, die anliegenden Taktraten von Chip und Speicher, die GPU-Temperatur und die Lüfterdrehzahl mit. Dadurch ist auf Anhieb erkennbar, welche Änderungen im Wattman sich wie auf Anwendungen oder Spiele auswirken oder ob beispielsweise ein CPU-Limit vorliegt. In so einem Fall fällt die Auslastung der Grafikkarte weit unter 100 Prozent und sie drosselt ihre Frequenzen teils drastisch. Wer möchte, kann dediziert für eine Ausführungsdatei bis zu 20 Minuten lang alle Daten aufzeichnen und sich visualisieren lassen.
Wichtig fürs Übertakten sind Optionen, um das Power- und neuerdings das Temperaturlimit zu erhöhen. Bei der Radeon RX 480 bilden +50 Prozent und 90 Grad Celsius das Maximum. Passend dazu kann die Lüfterdrehzahl auf eine bestimmte Bandbreite gestellt oder an einen Takt-Schwellenwert gekoppelt werden. Eine klasse Funktion sind die sieben anpassbaren P(erformance)-States für den Grafikchip. Dort legen wir Frequenzen und Spannungen fest, um entweder zu übertakten oder die Effizienz der Karte zu optimieren. Für den GDDR5-Videospeicher gibt es wie erwartet nur einen P-State.
Unser Muster der Radeon RX 480 lässt sich kaum übertakten, zumindest was den Polaris-Chip anbelangt: Bei der höchsten im Wattman einstellbaren Spannung von 1,15 Volt erreicht die Grafikkarte gerade einmal 1,3 statt rund 1,2 GHz - schon 10 MHz führen zu einem Neustart des Treibers. Damit die Frequenz stabil läuft, mussten wir das Power- und Temperatur-Limit maximieren und den Lüfter auf laute 80 Prozent stellen. Der Videospeicher schafft hohe 4,5 statt 4 GHz und damit das Maximum, was der Wattman überhaupt zulässt.
The Witcher 3 läuft mit Overclocking ein bisschen schneller, wir messen 61 statt 57 fps (+5 Prozent). Die Leistungsaufnahme der Grafikkarte steigt von 165 auf 196 Watt, wovon alleine auf den Slot 99 Watt entfallen. Besser macht es Call of Duty Black Ops 3, das von 92 auf 101 fps (+11 Prozent) und von 162 auf 187 Watt zulegt. Wir vermuten, dass Partnermodelle mit 8-Pol-Stromanschluss und eigenen Platinen ein höheres Übertaktungspotenzial aufweisen als das Referenzdesign, was laut AMD auch so vorgesehen ist.
Kleiner Ausblick: AMD hat Hialgo gekauft und plant, deren Technik mittelfristig in die Radeon-Settings zu übernehmen. Per Boost wird die Auflösung in Spielen dynamisch reduziert, um die Framerate hoch zu halten und Chill verringert adaptiv die Bilder pro Sekunde. Beides klappt bisher aber nur bei (einigen) D3D9-Titeln wie The Elder Scrolls 5 Skyrim.
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