Fiji ist ein teils verdoppelter Tonga
Die meisten Transistoren stecken in den Shader-Rechenwerken, denn AMD verbaut 4.096 Shader-Einheiten. Rein von der GPU-Architektur her hat sich der Hersteller für eine bewährte Technologie entschieden: Fiji basiert auf dem Graphics Core Next 1.2, wie er auch im Tonga-Chip mit 2.048 ALUs verwendet wird. Praktisch hat AMD also die Anzahl der Compute Units und auch der für die Kantenglättung wichtigen Raster-Endstufen (ROPs) verdoppelt, dafür aber an anderer Stelle gespart. Das Frontend entspricht Tonga - pro Takt kann Fiji also wie Hawaii vier Primitive (meist Dreiecke) berechnen.
Allerdings müssen die Geometrie- und die Tesselation-Einheiten doppelt so viele Shader-Einheiten wie bei Tonga füttern, weswegen AMD das Frontend weiter optimiert hat - Details wollte der Hersteller aber auch auf Nachfrage nicht verraten. Der SubD-Tesselation-Test aus Microsofts DX11-SDK belegt die Verbesserungen: Die Fury X erreicht bei 1 GHz Chiptakt und einem Unterteilungsfaktor von 31 eine Bildrate von 61 fps, eine Radeon R9 285 bei gleichem Takt 57 fps und die ältere Radeon R9 290X (Hawaii) nur 28 fps. Bei geringeren Unterteilungsfaktoren wie 8 oder 16 hingegen hält Fiji nicht mit Hawaii mit. Aktuelle Spiele verwenden unterschiedliche Faktoren, The Witcher 3 für Hairworks x64 und Dragon Age Inquisition nur x8.
Um die generelle Geschwindigkeit zu steigern, hat AMD den L2-Cache von Fiji verglichen mit Tonga auf zwei MByte verdoppelt - die GPU muss also seltener auf den Videospeicher zugreifen. Die GCN-1.2-Architektur (3rd Gen) hat aber auch Nachteile: Die für wissenschaftliche Berechnungen wichtige Geschwindigkeit bei doppelter Genauigkeit (Double Precision) beträgt nur 1:16 der Single-Precision-Leistung. Verglichen mit Nvidia GM200-Chip in der Geforce GTX Titan X ist das aber immer noch flott, da hier ein 1:32-Verhältnis besteht.
Kaum Angaben machte AMD zum Universal Video Decoder (UVD) und der Video Code Engine (VCE): Diese Fixed-Function-Einheiten sollen dem Notebook-Chip Carrizo entsprechen, Fiji kann also H.265-Material in Hardware decodieren und encodieren. Nvidas GM200 muss den Dekodierschritt über die Shader-Einheiten laufenlassen, nur der GM206 (Geforce GTX 960) beherrscht beides. Bei aller Freude über die H.265-Unterstützung von Fiji: Die Radeon R9 Fury X als Produkt hat keine HDMI-2.0-Schnittstelle und ist ohne aktiven Adapter inkompatibel zu entsprechenden 4K-60Hz-Fernsehern; HDCP 2.2 fehlt wie bei Nvidias GM200 und GM204 (GTX Titan X, GTX 980 Ti und GTX 980/970).
Da der Fiji- weitestgehend dem Tonga-Chip entspricht, unterstützt die Fury X Downsampling-Auflösungen von bis zu 3.840 x 2.160 Pixeln, ausgehend von einem 1080p-Monitor. Ebenfalls wenig überraschend sind das Feature-Level D3D12_0 und die acht ACEs (Asynchronous Compute Engine) mit je acht Warteschlangen, die in DX12-Spielen erstmals genutzt werden sollen.
All seine Rechengeschwindigkeit kann Fiji aber nur ausspielen, wenn die GPU schnell genug Daten aus dem Videospeicher erhält. Als erste Grafikkarte überhaupt nutzt die Radeon R9 Fury X daher den High Bandwidth Memory. Dieser erfordert jedoch ein Umdenken beim Aufbau der Platine.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Radeon R9 Fury X im Test: AMDs Wasserzwerg schlägt Nvidias Titan in 4K | Ohne Interposer geht's nicht |
Der Kommentar ist recht schlecht gealtert;) War aber auch in der Vergangenheit...
Echt, Nvidia zwingt dich die Mondpreise zu bezahlen. Sie stehlen regelrecht das Geld aus...
Schau dir doch einfach einen anständigen Test an, der auch was aussagt :) http://www...
Schon lustig. Du beschwerst Dich darüber das Nvidia Supporter zu den Firmen schickt...
ZB vielele ältere Spiele von Ubi laufen out of the box super mit Eyefinity. Neuere Games...