Rache für Kyivstar: Ukrainische Hacker haben wohl russischen Provider attackiert

Der ukrainischen Hackergruppe Blackjack ist es angeblich gelungen, die Server des Moskauer Internetanbieters M9 Telecom zu infiltrieren und rund 20 TByte an internen Daten zu löschen. Unter anderem seien Websitedaten, Mailserver und Cybersicherheitsdienste von dem Vorfall betroffen, heißt es bei The Kyiv Independent(öffnet im neuen Fenster) unter Verweis auf ukrainische Medienberichte(öffnet im neuen Fenster) .
Darüber hinaus sei es Blackjack gelungen, mehr als 10 GByte an Daten vom Mailserver und von den Client-Datenbanken des Internetanbieters abzugreifen und zu veröffentlichen. Infolge des Cyberangriffs hätten einige Moskauer Bürger derzeit weder Zugang zum Internet noch zum Fernsehen. Die Angreifer sähen in der Operation lediglich ein "Warm-up" für einen größeren Angriff, der eine "ernsthafte Rache" für den Kyivstar-Angriff darstelle.
Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete über den Vorfall(öffnet im neuen Fenster) . Ihr lägen entsprechende Informationen von einer mit der Operation vertrauten Quelle vor. Wann genau der Angriff stattgefunden haben soll, habe der Informant allerdings nicht verraten. Der CEO von M9 Telecom sei zwar telefonisch erreicht worden, eine Stellungnahme habe er jedoch abgelehnt.
Verbindung zum ukrainischen Sicherheitsdienst
Von der Hackergruppe Blackjack wird angenommen, dass sie mit dem ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) in Verbindung steht. Letzterer berichtete jedoch bisher nicht über den Angriff. Auf eine Bitte um Stellungnahme soll er laut The Kyiv Independent bisher ebenfalls nicht reagiert haben.
Obwohl behauptet wird, dass auch die Webseite von M9 Telecom betroffen ist, scheint diese zum aktuellen Zeitpunkt uneingeschränkt erreichbar zu sein. Denkbar ist, dass der Anbieter bereits Maßnahmen ergriffen hat, um seinen Webauftritt wiederherzustellen.
Der Cyberangriff auf den ukrainischen Telekommunikationsdienstleister Kyivstar, den die Blackjack-Hacker angeblich rächen wollen, sorgte im vergangenen Monat für einen mehrere Tage andauernden Internetausfall für rund 24 Millionen Kunden in der Ukraine. Erst kürzlich wurde bekannt , dass russische Hacker zuvor für mehrere Monate Zugriff auf das Kyivstar-Netz hatten, um den Angriff vorzubereiten. Es wird vermutet, dass die Hackergruppe Sandworm hinter dem Angriff steckt.



