R und Numpy: GCC-Projekte bekommen vorerst Probleme mit Apple Silicon
Eine native Unterstützung von Apple Silicon wird für GCC-Projekte schwierig. Das betrifft R, Numpy oder andere, die LLVM nicht nutzen können.

Apple ist nachvollziehbarerweise sehr viel daran gelegen, dass die neuen ARM-basierten Macs mit den eigenen Apple-Silicon-Chips von viel Software unterstützt werden, was Apple vor allem über den Support in seinen eigenen Entwicklungswerkzeugen XCode und LLVM sicherstellen will. Für Projekte, die jedoch keinen LLVM-Compiler nutzen, sondern das freie GCC, könnte ein nativer Port auf das Apple Silicon mit einigen Problemen verbunden sein, worauf etwa das R-Projekt hinweist.
Der Grund dafür ist recht simpel: Bisher unterstützt die Gnu Compiler Collection (GCC) die ABI der Chips von Apple nicht standardmäßig als sogenanntes Target. Das Kompilieren von Code mit Hilfe der GCC-Werkzeuge ist demnach derzeit nicht ohne weiteres möglich, allerdings sind einige Projekte zwingend auf die Nutzung von GCC angewiesen, da es keine vergleichbaren Alternativen aus dem LLVM-Projekt gibt.
Im Fall der Statistikprogrammiersprache R gilt dies für den genutzten Fortran-Compiler GFortran. Davon betroffen sein könnten darüber hinaus weitere Projekte vor allem für die numerische Programmierung wie Numpy, das viele Fortran-Module enthält und nutzt, oder auch für Projekte in der Sprache Julia, die das Einbinden von Fortran recht einfach erlaubt. Das Problem hierbei ist, dass es mit Flang inzwischen zwar wieder einen Fortran-Compiler des LLVM-Projekts gibt, dieser aber noch nicht fertiggestellt ist.
Unter Umständen könnten auch einige in C geschriebene Projekte Schwierigkeiten bekommen, sofern diese GCC-spezifische Erweiterungen nutzen. Dank der Arbeiten am LLVM-Support für Android und den Linux-Kernel sollte dies jedoch in den meisten Fällen kein allzu großes Problem mehr sein. Technisch gelöst werden kann das zugrundeliegende Problem letztlich nur durch die Arbeiten an einem neuen ARM-Target von GCC für Apple Silicon.
Daran wird zwar bereits gearbeitet, bisher jedoch nur von einem Entwickler in seiner Freizeit. Apple wird dies nicht unterstützen, da das Unternehmen die von GCC genutzte GPLv3-Lizenz prinzipiell ablehnt. Ob und wann das GCC-Target damit stabil und standardmäßig in den Hauptzweig der Compiler-Sammlung integriert wird, ist derzeit noch nicht klar. Erste Experimente mit dem neuen Target durch das R-Team zeigen jedoch zumindest einige erfolgversprechende Ergebnisse.
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