Quereinsteiger: Mit dem Master in die IT
Bachelorabsolventen von Fachhochschulen gehen überwiegend sofort in den Job. Einen Master machen sie später und dann gerne in IT. Studienangebote für Quereinsteiger gibt es immer mehr.

In den vergangenen Jahren haben viele Hochschulen Masterstudiengänge für die formale Qualifikation von Quereinsteigern in die IT geschaffen. Die Studierenden haben davor ein Natur-, Ingenieur- oder geisteswissenschaftliches Bachelorstudium abgeschlossen. "Mit dem anschließenden Master in IT verbessern Quereinsteiger ihre Berufschancen deutlich", sagt Christian Koot, Studiendekan mehrerer IT-Studiengänge an der Hochschule Aalen.
- Quereinsteiger: Mit dem Master in die IT
- Berufsbegleitende IT-Studiengänge mit guter Nachfrage
- Bachelor und Master sollten nicht komplett unterschiedlich sein
Die Nachfrage ist groß, denn in vielen Studiengängen konkurrieren die Absolventen später im Job mit vielen ähnlich Qualifizierten. "Mit einem Abschluss in IT ist der Wettbewerb um Stellen wesentlich geringer, weil es viele Jobs gibt", sagt Koot. Der Hightech-Verband Bitkom meldete Mitte Dezember 86.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte. Die Vergütung sei hoch und die Gefahr von Arbeitslosigkeit gering, erklärt Koot. Das alles sind gute Gründe für einen Wechsel aus der ursprünglichen Fachrichtung heraus.
Tim Knechtel ist gerade dabei, diesen Schritt mit seiner Masterarbeit abzuschließen. Der 32-Jährige hat sein BWL-Studium in Trier mit dem Schwerpunkt Organisations- und Informationsmanagement Anfang 2017 mit dem Bachelor abgeschlossen und bei Encevo in Luxemburg als Business Process Analyst angefangen.
"Ich modelliere digitale Geschäftsprozesse, analysiere und implementiere sie mittels Process-Mining, etwa den Hausanschluss für die Energieversorgung", sagt Knechtel. Darüber wusste er bereits nach seinem Bachelorstudium etwas, denn sein Schwerpunkt hatte bereits einen nennenswerten Anteil an IT.
Encevo ist eine Holding mit mehreren Firmen, die wesentlichen davon sind Energieerzeuger und Netzbetreiber. Knechtel hat dort ein Praktikum gemacht und seine Bachelorarbeit geschrieben. Anschließend wurde er übernommen. Sein Berufseinstieg ist damit ein typischer.
Dass junge Menschen mit dem Bachelor erst das eine und mit dem Master später noch etwas anderes studieren, ist im System eigentlich angelegt. Die Bologna-Reform sollte genau diese Flexibilität bringen, mit dem ab 2002 in Deutschland eingeführten zweistufigen System von Hochschulabschlüssen nach dem Vorbild der angloamerikanischen Länder mit Bachelor und Master. Das dahinterliegende Prinzip: Das Bachelorstudium gilt als erster berufsqualifizierender Abschluss, darauf baut der Master auf.
In den USA liegen zwischen Bachelor und Master oft einige Jahre
Beide Ausbildungsabschlüsse sind voneinander entkoppelt. Ein Master muss nicht sein, kann aber, und das zu jedem Zeitpunkt nach dem Bachelor. In angloamerikanischen Ländern liegen zwischen Bachelor und Master häufig einige Jahre, was mit dem Prinzip des lebenslangen Lernens dort zu tun hat.
Bei uns ist dieses Vorgehen zweigeteilt. Nach Auskunft der Hochschulrektorenkonferenz entschließt sich die Mehrheit der Studierenden nach dem Bachelorstudium zur Aufnahme eines Masterstudiums, jedoch zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Universitäten und Fachhochschulen: An Universitäten ist der Übergang ins Masterstudium mit einem Anteil von 90 Prozent der Regelfall. Nur wenige Studierende verlassen mit dem Erstabschluss die Hochschule, sondern viele hängen den Master direkt an.
An Fachhochschulen ist die Übergangsquote deutlich niedriger, rund 60 Prozent verlassen die Fachhochschulen nach ihrem Bachelorabschluss. Wenn dann ein Masterstudium folgt, ist es berufsbegleitend und es liegt oft schon eine Berufstätigkeit dazwischen. So war das auch bei Tim Knechtel.
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Berufsbegleitende IT-Studiengänge mit guter Nachfrage |
Danke für den Einblick! Kannst du was zu deinem Arbeitsaufwand sagen? Decken sich deine...
ich glaube/fürchte das ist immer so. ich frag mich dann nur wie sowas wie android entsteht
Kann ich so unterschreiben, wobei ich auch merke wie es sich in mir mehr dagegen wehrt...
Anzumerken ist jedoch, dass eine Universität nicht das Ziel hat die Studierenden...
Habe ich mir mehrfach überlegt, auch jetzt im Nachgang. Aber ehrlich: ich wäre wohl...
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