Qubits mit geringer Fehlerrate: Microsoft will den ersten Rechner 2023 fertig haben

Seit diesem Jahr ist sich Microsoft sicher, dass der Quantenrechner absehbar als kommerzielles Projekt kommen wird. Basis ist dafür das sogenannte topologische Qubit. Dieses wird laut Microsoft erheblich weniger Fehlerkorrekturmechanismen brauchen. Microsoft spricht von einem qualitativ hochwertigen Qubit, das die Qubits der Konkurrenz hinter sich lassen werde. Im Endeffekt bedeutet das, dass Microsoft für dieselbe Aufgabe sehr viel weniger Qubits braucht, was den Aufwand reduzieren soll. Die Konkurrenz muss sich hingegen mit Fehlerkorrekturen für deutlich größere Qubit-Mengen beschäftigen.
Noch existiert das erste Wunsch-Qubit aber noch nicht. Man ist sich aber sicher, es bis Ende 2018 geschafft zu haben. Gleichzeitig laufen Arbeiten daran, über die Azure-Dienste Quanten-Computer-Dienste anzubieten. Eine Simulation soll es binnen eines Jahres geben. Der eigentlich Quantenrechner wäre dann für das Jahr 2023 zu erwarten.
Topologische Qubits wurden erstmals 2003 von Alexei Kitaev beschrieben(öffnet im neuen Fenster) . Anders als andere Ansätze für Qubits sollen sie unempfindlich gegen magnetische, elektrische und andere Störungen sein, indem sich die Quanteneigenschaften von mehreren Elektronen auf einer Ebene gegenseitig stabilisieren.
Microsoft selbst fordert zur Vorbereitung dazu auf, sich mit Anwendungen für Quantencomputer zu beschäftigen. Q# steht seit Dezember 2017 bereit und eine Q#-Umsetzung für Linux und MacOS ist ebenfalls geplant .

Fünf Jahre sind allerdings noch eine lange Zeit, in der vieles schiefgehen kann. Klar ist: Noch sind nicht alle notwendigen Komponenten vorhanden und die damit verbundenen Probleme gelöst. So zeigt sich Microsoft optimistisch, dass es ein supraleitendes Material als Möglichkeit bei Raumtemperatur geben soll.
Die Gründe, warum Microsoft so optimistisch ist, sind nicht nur, dass man einem topologischen Qubit(öffnet im neuen Fenster) sehr nahe sein soll, sondern dass sich das Unternehmen gleichzeitig mit der Produktion sowie mit Skaleneffekten beschäftigt, um größere Projekte zu ermöglichen. Ob das alles gelingen wird, wird sich wohl erst 2023 zeigen.
Offenlegung: Golem.de nimmt auf Einladung von Microsoft an der Microsoft Build in Seattle, Washington, teil. Die Reisekosten wurden von Microsoft übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.



