Quartalszahlen: Yahoo hängt weiter an Alibabas Tropf
Der Internetpionier Yahoo ist weiter unter Druck: Die Umsätze im wichtigen Werbegeschäft brechen ein, während die Konkurrenz dazugewinnt. Die Anteile an Alibaba retten wieder einmal die Bilanz.

Der US-Internetkonzern Yahoo ist trotz aller Bemühungen seiner Chefin Marissa Mayer angeschlagen. Vor allem das schwache Geschäft mit grafischer Werbung drückt auf die Bilanz. Der Nettoumsatz ist in den vergangenen drei Monaten um vier Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar (810 Millionen Euro) gefallen, der Gewinn brach im selben Zeitraum um 19 Prozent ein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
"Wir sind nicht zufrieden mit den Ergebnissen im zweiten Quartal", so Mayer bei der Bekanntgabe der Zahlen am Firmensitz im kalifornischen Sunnyvale. Marissa Mayer hatte den Chefposten bei dem angeschlagenen Internetpionier im Sommer 2012 übernommen und war dafür von Google gekommen.
Alibaba-Anteile stützen die Bilanz
Dass der Reingewinn mit 270 Millionen US-Dollar trotzdem der zweithöchste ist, den Yahoo je im zweiten Quartal erwirtschaftet hat, liegt vor allem an Alibaba.
Denn Yahoo profitiert nach wie vor stark von seinen Anteilen an dem chinesischen Onlinehändler Alibaba. Der Umsatz der Chinesen hatte im abgelaufenen Quartal 42 Prozent zugelegt, der Nettogewinn stieg um 36 Prozent auf 906 Millionen US-Dollar. Yahoo besitzt 24 Prozent an Alibaba. Auch das erfolgreiche Geschäft des Joint Ventures Yahoo Japan, an dem die Amerikaner 36 Prozent halten, stützt die Bilanz.
Yahoo verliert Marktanteile an Facebook und Google
Vor allem im wichtigen Werbegeschäft hat der Konzern jedoch nach wie vor zu kämpfen. Der Preis pro Anzeige brach im abgelaufenen Quartal um 24 Prozent ein. Für Displayanzeigen - Werbebanner oder -videos - gaben Anzeigenkunden sieben Prozent weniger aus als im Vorjahr. Während Yahoo in dem Bereich verliert, können die großen Konkurrenten Google und Facebook ihren Marktanteil ausbauen. Beide Unternehmen legen in den kommenden Tagen ihre Quartalszahlen vor.
Immerhin: Der Durchschnittspreis der Anzeigen, die im Umfeld der von Microsoft gelieferten Suchergebnisse angezeigt wird, ist erstmals zwei Quartale in Folge gestiegen.
Hoffnungen ruhen auf Alibaba-Börsengang
Erst vor wenigen Wochen hatte Alibaba den eigenen Börsengang an der New York Stock Exchange angekündigt. Der IPO der Chinesen, der im Sommer oder in der zweiten Jahreshälfte erwartet wird, könnte der größte Börsengang der US-Geschichte werden.
Und auch hier gibt es gute Nachrichten für das Unternehmen. Anders als bislang gedacht wird Yahoo statt 200 Millionen nur 140 Millionen Alibaba-Aktien verkaufen müssen. Ursprünglich war vereinbart worden, dass Yahoo zu diesem Zeitpunkt erneut die Hälfte seines verbleibenden Aktienpakets verkauft. Damit bleiben immerhin knapp 16,5 Prozent Alibabas im Besitz von Yahoo.
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Ich weiß der ist schon alt und vermutlich ein Fake, aber ich musste sofort an folgendes...
Strategische Einkäufe und kurzfristig angesetzte Erfolgserwartungen - nunja. Wenn man...
Die Übersetzungen sind vielleicht nicht sonderlich prickelnd, weswegen ich lieber alles...