Quartalszahlen: Teamviewer setzt aufs Metaverse
Das Softwareunternehmen konnte den Umsatz im zweiten Quartal steigern. Für die Zukunft setzt Teamviewer auch auf AR- und VR-Anwendungen.

Das Göppinger Softwareunternehmen Teamviewer hat das zweite Quartal 2022 mit einem Wachstum abgeschlossen. Das geht aus den heute veröffentlichten Geschäftszahlen hervor. Der Umsatz stieg von 121 Millionen Euro um 12 Prozent auf 136 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr rechnet Teamviewer mit einem Umsatz zwischen 630 und 650 Millionen Euro. Der Rückzug aus dem Geschäft in Russland und Belarus als Folge des Angriffs auf die Ukraine macht laut Bericht 1 Prozent der Umsätze aus. Aber auch die indirekten wirtschaftlichen Folgen des Krieges sowie die steigende Inflation fließen in diese Prognose ein.
Auch Teamviewer verkleinerte sich im Jahr 2022 - wie zahlreiche andere Technologieunternehmen. Die Zahl der Angestellten sank seit dem Vorjahr um rund 150 auf 1.322 Mitarbeiter. Besonders in den USA haben Entlassungen in der Tech-Branche zugenommen, aber auch Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum entließen Mitarbeiter. Etwa baute Gorillas 300 Stellen ab, das Wiener Fintech-Start-up Bitpanda kündigte einem Viertel seiner Belegschaft.
Wetten auf das industrielle Metaverse
Für die Zukunft setzt Teamviewer auch auf Augmented- und Mixed-Reality-Anwendungen und nutzt dafür das Schlagwort des industriellen Metaverse. Dabei arbeite man bereits mit großen Kunden wie dem Bahninfrastrukturbetreiber DB Netz und Siemens zusammen. So setzt etwa Audi bereits entsprechende Teamviewer-Anwendungen für die Schulung von Mitarbeitern in der Fertigung ein.
Das Geschäft mit Enterprise-Kunden legte deutlich zu und verzeichnete im zweiten Quartal ein Umsatzwachstum von 21 Prozent. Als Enterprise-Kunden bezeichnet Teamviewer solche mit Rechnungsbeträgen über 10.000 Euro in einem Zeitraum von zwölf Monaten.
Nach der Definition von Teamviewer-CPO Hendrik Witt ist das Metaverse eine "kontinuierliche Konvergenz zwischen der physischen Welt, dem Internet und Technologie im Allgemeinen". Witt wurde 2021 zum Chief Product Officer, nachdem Teamviewer das Bremer Unternehmen Ubimax 2020 für 136 Millionen Euro übernommen hatte. Ubimax spezialisierte sich auf AR-Anwendungen.
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