Quartalszahlen: Supercomputer-Millionen-Strafe für Intel
Weil ein System nicht fertig wurde, musste Intel die US-Regierung entschädigen. Und die Xeon-CPUs verspäten sich weiter.

Intel hat die Resultate des vierten Quartals 2021 vorgelegt (PDF) und dabei einen neuen Rekord aufgestellt: Verglichen zum Vorjahr stieg der Umsatz von 19,978 auf 20,525 Milliarden US-Dollar, der Gewinn hingegen fiel von 5,857 auf 4,623 Milliarden US-Dollar. Hintergrund ist eine Strafzahlung an die US-Regierung, aber auch der heftige Einbruch bei den Stückzahlen der in den drei Monaten verkauften Laptop-Prozessoren.
Die Client Computing Group (CCG) machte einen Umsatz von 10,133 statt 10,939 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von nur noch 3,475 statt 4,508 Milliarden US-Dollar. Bei den Mobile-Chips sank der Absatz um 26 Prozent, die leicht höheren Durchschnittspreise konnten das nur bedingt auffangen. Im Q2/2021 hatte Intel nur Tiger Lake im Angebot, denn Alder Lake ist erst vor wenigen Tagen gestartet. Im Desktop-Segment gibt es diese Prozessoren schon länger, dort konnte Intel die Stückzahlen um 15 Prozent steigern.
Bei der Data Center Group (DCG) verkaufen sich die 40-kernigen Xeon SP v3 alias Ice Lake SP gut, der Umsatz der Gruppe stieg entsprechend deutlich von 6,088 auf 7,306 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn allerdings musste Intel einen Rückgang von 2,077 auf 1,726 Milliarden US-Dollar hinnehmen, was mit einer Strafzahlung von mindestens 300 Millionen US-Dollar an die US-Regierung zu erklären ist. Diese wurde fällig, weil Intel die CPUs für den Aurora-Supercomputer des Argonne National Laboratory nicht liefern konnte.
Sapphire Rapids verspätet sich
Ursprünglich 2015 angekündigt, entsteht das System im Auftrag des Energieministeriums der Vereinigten Staaten (United States Department of Energy, DoE). Es umfasst Sapphire Rapids als Xeons und Ponte Vecchio als Beschleuniger, die Bereitstellung hat sich aufgrund von Intels Problemen mit der 10-nm-Fertigung über Jahre hinweg verzögert. Sapphire Rapids soll laut Hersteller im ersten Quartal an ausgewählte Partner - sprich Hyperscaler - ausgeliefert werden, die reguläre Verfügbarkeit ist nicht vor dem dritten Quartal 2022 zu erwarten und damit wahrscheinlich erst nach AMDs Genoa alias Epyc 7004.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed