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Quartalszahlen: Intel gelingt Rückkehr in die Gewinnzone

Intel ist zurück in der Gewinnzone. Nach milliardenschweren Verlusten helfen Sparmaßnahmen und Finanzspritzen beim Neustart.
/ Przemyslaw Szymanski , dpa
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Das Intel-Logo vor dem Hauptquartier im kalifornischen Santa Clara (Symbolbild) (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)
Das Intel-Logo vor dem Hauptquartier im kalifornischen Santa Clara (Symbolbild) Bild: Justin Sullivan/Getty Images

Intel hat es im vergangenen Quartal unter anderem dank niedrigerer roter Zahlen in der Fertigung in die Gewinnzone geschafft. Der Chipkonzern verbuchte(öffnet im neuen Fenster) einen Überschuss von 4,1 Milliarden US-Dollar nach einem Verlust von 16,6 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 13,7 Milliarden US-Dollar zu.

Ein Grund für den Wandel bei Intel: Der seit einigen Monaten amtierende Konzernchef Lip-Bu Tan schlug einen harten Sparkurs ein. So fiel die Zahl der Mitarbeiter binnen drei Monaten von 96.400 auf 83.300.

Intel will sich dadurch langfristig schlanker aufstellen und die eigene Kostenstruktur an Wettbewerber wie TSMC angleichen, die deutlich effizienter produzieren.

Zu dem überraschend positiven Ergebnis trugen allerdings auch mehrere Sondereffekte bei: Im vergangenen Quartal hatte Intel durch den Einstieg der US-Regierung sowie des Rivalen Nvidia Milliarden-Finanzspritzen bekommen. Außerdem verkaufte der Konzern den Spezialanbieter Altera.

Weniger Minus in der Fertigung

Ein Teil des verbesserten Ergebnisses geht jedoch auch auf Fortschritte in der Fertigung zurück. Dort reduzierte sich der operative Verlust auf 2,3 Milliarden US-Dollar nach fast 5,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Intel versucht, die Sparte in ein eigenständiges Auftragsgeschäft umzubauen – ein ambitioniertes Ziel, das bislang nur langsam vorankommt.

So wurden Pläne für eine Fabrik in Magdeburg aufgegeben , weil Intel nicht genug Nachfrage dafür sah. Stattdessen setzt das Unternehmen in den USA auf den Ausbau und die Modernisierung bestehender Kapazitäten, etwa am Ocotillo-Campus in Arizona. Der soll Chips mit Strukturgrößen von zwei Nanometern ermöglichen – ein wichtiger Schritt, um wieder technologisch zu anderen Fertigern aufzuschließen.

Der Umbau ist auch deswegen entscheidend, weil Intel längst nicht mehr die dominierende Rolle im Halbleitermarkt innehat. Vor allem im Geschäft mit Chips für künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkartenspezialist Nvidia eine Spitzenposition.

Zudem steht Intel auch unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren. Nichtsdestotrotz zeigten sich die Anleger erleichtert: Die Intel-Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 7 Prozent zu.


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