Quartalszahlen: ASML kann Nachfrage weiter nicht decken
Rückläufige Umsätze, die Nachfrage übersteigt die Produktionskapazität: ASML hält an seinen Prognosen für das laufende Jahr aber fest.

Der niederländische Hersteller ASML, weltweit führend bei Belichtungsmaschinen für die Halbleiterfertigung, hat seine Bilanz für das erste Quartal 2022 vorgestellt. Demnach betrug der Umsatz 3,5 Milliarden Euro - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum vorangegangenen Quartal mit 5 Milliarden Euro. Laut CEO Peter Wennink befinde man sich damit aber am oberen Ende der Erwartung. Das Unternehmen hat aktuell Probleme, die Nachfrage nach seinen Maschinen zu bedienen.
Die Lieferprobleme zeigen sich deutlich beim Blick auf die Anzahl ausgelieferter Maschinen: Während im vierten Quartal 2021 noch 72 Stück die Produktion verließen, waren es im ersten Quartal 2022 lediglich 59. Konstant bleibt jedoch die Nachfrage: Der Auftragseingang lag, wie im vorherigen Quartal, bei 7 Milliarden Euro. Mit 2,5 Milliarden Euro entfällt davon etwa ein Drittel auf Geräte, die extrem ultraviolettes Licht (EUV) nutzen.
CEO Wennink betonte, man arbeite aktiv mit den Zulieferern daran, die Produktion ausweiten zu können. So sollen Produktionskapazität und Nachfrage in Einklang gebracht werden. Zwischenzeitlich biete man Kunden eine Aufrüstung der vorhandenen Maschinen an, um deren Durchsatz zu erhöhen. Im kommenden Quartal soll so der Umsatz auf 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro steigen. Am für 2022 erwarteten Umsatzwachstum von 20 Prozent hält Wennink fest. Allerdings werde man die Prognosen für den Zeitraum bis 2025 im Laufe des Jahres überprüfen.
Marge und Gewinn rückläufig
Neben den Umsätzen gingen auch die Marge, also die Differenz zwischen Verkaufspreis und Herstellungskosten, sowie der Gewinn zurück. Die Marge fiel von 54 auf 49 Prozent, ein ähnlicher Wert wird auch für das kommende Quartal erwartet. Der Gewinn ging wesentlich deutlicher zurück: Er fiel von 1,8 Milliarden Euro im letzten Quartal 2021 auf 700 Millionen Euro im ersten Quartal 2022. Gründe hierfür nennt die Pressemitteilung nicht, ausschlaggebend wird jedoch der Anleihenrückkauf durch ASML sein. Diesen hatte das Unternehmen im Juli 2021 begonnen, bis Ende 2023 sollen für 9 Milliarden Euro bis zu 450.000 Aktien gekauft werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed