Quartalszahlen: AMD verdoppelt Enterprise-Umsatz in einem Jahr
Viele Epyc-Chips und eine schwächelnde Konkurrenz sowie Radeon und Ryzen-Chips bescheren AMD einen erneuten Rekordumsatz.

Der Chipkonzern AMD trumpft inmitten der globalen Halbleiter-Engpässe weiter mit Rekordzahlen auf. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 49 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten eher mit 4,5 Milliarden Dollar gerechnet. Für das laufende Quartal stellte AMD am Dienstag Erlöse von fünf Milliarden Dollar dank Verkäufen von Server- und PC-Prozessoren in Aussicht.
Zudem prognostizierte AMD für das gerade erst angebrochene Jahr bereits ein Umsatzplus von 31 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent nach oben.
Unterm Strich sank der Gewinn im vergangenen Quartal von 1,78 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 974 Millionen Dollar. AMD verwies darauf, dass im Vorjahr eine Steuergutschrift von 1,3 Milliarden Dollar den Überschuss aufgebessert habe.
Bei Computing & Graphics, also den Client-Prozessoren und Gaming-Grafikkarten, erhöhte sich der Umsatz von 1,960 auf 2,6 Milliarden US-Dollar und der Gewinn erreichte 566 statt 420 Millionen US-Dollar. Primärer Treiber waren hier die Ryzen-Chips, also CPUs und APUs für Desktop sowie Mobile, plus die RDNA2/Navi-Radeon-Modelle für Spieler.
Extrem starke Enterprise-Sparte
Ebenfalls stark schneidet Enterprise & Semi-Custom ab, hierunter verbucht AMD die Chips für Datacenter/Supercomputer und Konsolen - darunter fallen aktuell die Playstation 5, die Xbox Series X/S und Valves Steam Deck. Der Umsatz der Sparte stieg von 1,284 auf 2,2 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Gewinn lag bei 762 statt bei 243 Millionen US-Dollar.
AMD konnte in den vergangenen Jahren zu Intel aufholen, unter anderem, nachdem sich beim großen Rivalen die Markteinführung neuer Prozessor-Generationen durch Probleme bei Produktionstechniken verzögerte. So konnte AMD mit seinen neuen Chips das Geschäft für Rechenzentren ausbauen. Im vergangenen Jahr wurde der Umsatz der entsprechenden Sparte mit einem Sprung von 3,3 auf 7,1 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
Corona bleibt Treiber der Chipknappheit
Aktuell gibts es Engpässe bei verschiedenen Arten von Chips. Auslöser war unter anderem die gestiegene Laptop-Nachfrage mit dem verstärkten Arbeiten und Lernen von zu Hause aus in der Coronapandemie. Experten rechnen damit, dass die Knappheit noch bis ins Jahr 2023 hinein andauern könnte.
AMD rechne damit, dass der PC-Markt in diesem Jahr auf dem hohen Niveau von rund 350 Millionen verkauften Geräten bleiben werde, sagte Konzernchefin Lisa Su. Zugleich rechnet sie damit, dass vor allem die Nachfrage nach teureren und leistungsstärkeren Chips für Unternehmen und Premium-Geräten steigen werde. Die Firma hoffe, Marktanteile dazuzugewinnen.
AMD versuche angesichts der Engpässe, sich mit Vorauszahlungen Platz auf den Produktionslinien seiner Auftragsfertiger zu sichern, sagte Su. Zugleich stiegen die Kosten. Unter anderem der Auftragsfertiger TSMC hatte angesichts der hohen Nachfrage Medienberichten zufolge seine Preise deutlich erhöht.
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