Quartalsbericht: Telekom macht weiter keine genauen Angaben zu FTTH

Die Telekom rechnet VDSL und FTTH zusammen und spricht von "Glasfaser-basierten Anschlüssen". Auf Nachfrage bekennt der Netzbetreiber, dass "FTTH hier absolut untergeordnet ist".

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Konzernsitz
Konzernsitz (Bild: Deutsche Telekom)

In ihrem am 7. August 2014 vorgelegten Quartalsbericht macht die Deutsche Telekom wieder keine genauen Angaben zu ihren FTTH-Anschlüssen (Fibre To The Home). In einer Mitteilung des Unternehmens hieß es: "In Deutschland verzeichnet die Telekom weiterhin eine starke Nachfrage nach den Glasfaser-Produkten VDSL und FTTH. Im zweiten Quartal legte das Tempo mit 227.000 neuen Kunden im Vergleich zum ersten Quartal nochmals zu. Die Gesamtzahl der Glasfaser-basierten Anschlüsse kletterte damit innerhalb eines Jahres um 55 Prozent auf knapp 2 Millionen."

Ein Unternehmenssprecher teilte Golem.de auf Anfrage mit, dass bei den "Glasfaser-basierten Anschlüssen" VDSL und FTTH zusammengerechnet worden seien. "Da ist sowohl FTTH als auch FTTC, also VDSL und Vectoring drin. Ich kann Ihnen sagen, dass FTTH hier absolut untergeordnet ist, der weit überwiegende Teil ist FTTC."

Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik Telekom Deutschland, sagte am 31. Juli 2014, Vectoring bedeute keinen Ausstieg beim FTTH-Ausbau. "Dies ist ein Mythos." Auch die letzte Meile würde mit Glasfaser ausgerüstet. Wann dies passiert, lasse sich jedoch nicht sagen, dies hänge von der Nachfrage und den regulatorischen Bedingungen ab. Jacobfeuerborn: "Dieser Ausbau ist der teuerste Teil."

Es gibt jedoch inoffizielle Angaben zu den FTTH-Anschlüssen der Telekom: Von den 275.000 Haushalten in Deutschland, die über Glasfaseranschlüsse verfügen, versorgt die Deutsche Telekom nur 18.000. Das ging aus einer Studie des Ausrüsterverbandes FTTH Council Europe vom März 2014 hervor. Viel mehr Glasfaserkunden haben danach M-Net in München mit 90.000 und Netcologne in Köln mit 88.000. Wilhelm.Tel aus Norderstedt hat 45.000 Glasfaserkunden. Nicht nur bei den Glasfaserkunden, auch bei den gelegten Anschlüssen, lag die Telekom demnach hinter den Stadtwerke-Töchterfirmen. Diese hatten bereits fast eine Million Glasfaseranschlüsse bis zu den Haushalten verlegt, die Telekom kam auf 320.000 Anschlüsse.

Leicht verbessert im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen hat sich im zweiten Quartal 2014 die Entwicklung auf dem Breitbandmarkt mit 7.000 Nettoneuzugängen für die Telekom. Dennoch ging die Zahl der Festnetz-Anschlüsse um 168.000 auf rund 21 Millionen zurück. Die Entertain-Kundenzahl stieg auf über 2,3 Millionen.

Wie der Telekommunikationskonzern bekanntgab, wuchs der Konzernüberschuss um 34,2 Prozent auf 711 Millionen Euro. Grund für den Anstieg des Gewinns war ein Tausch beim Mobilfunkspektrum mit Verizon in den USA. Der Umsatz fiel leicht um 0,3 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.

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