Quartalsbericht: Netflix verliert eine Million Nutzer
Netflix verliert im zweiten Quartal weiter Abonnenten, erklärt aber seinen Anlegern, man sei "zuversichtlich und optimistisch für die Zukunft".

Netflix verliert zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte in zwei Quartalen in Folge Abonnenten. Wie der Streaminganbieter am 19. Juli 2022 nach Handelsschluss an der Börse in New York mitteilte, verlor man 970.000 Nutzer, erwartet hatte Netflix einen Verlust vom 2 Millionen. Das Streamingunternehmen schätzte, dass es im laufenden Quartal netto 1 Million neue Nutzer hinzugewinnen könne.
Der Umsatz fiel niedriger aus als erwartet und stieg um 8,6 Prozent auf rund 8 Milliarden US-Dollar. Netflix erzielte einen Nettogewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie lag bei 3,20 US-Dollar und damit über den Erwartungen der Analysten von 2,96 US-Dollar.
Der Streamingkonzern steht unter anhaltendem Druck durch verschärften Konkurrenzkampf und eine hohe Marktdurchdringung. "Unsere Herausforderung und Chance bestehen darin, unser Umsatz- und Mitgliederwachstum zu beschleunigen", hieß es in einem Brief an die Investoren.
Netflix arbeitet an einer Reihe von Maßnahmen, um seine Abonnentenbasis und den Umsatz zu steigern, darunter die Einführung einer preisgünstigeren werbefinanzierten Version des Abonnements Anfang 2023 und ein härteres Vorgehen gegen die gemeinsame Nutzung von Passwörtern, ohne dafür zu bezahlen. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person hat das Unternehmen zudem in den vergangenen Monaten rund fünf Prozent seiner Belegschaft entlassen.
Werbefinanziertes Abo soll im Betrieb verbessert werden
In dem Brief an die Aktionäre hieß es, dass die werbefinanzierten Abos wahrscheinlich "in einer Handvoll Märkten" starten werde, in denen das Werbevolumen groß ist. "Wie die meisten unserer neuen Initiativen ist es unsere Absicht, sie einzuführen, zuzuhören und zu lernen und schnell zu iterieren, um das Angebot zu verbessern. Daher wird unser Werbegeschäft in ein paar Jahren wahrscheinlich ganz anders aussehen als am ersten Tag", hieß es weiter.
Netflix erklärte vergangene Woche, Microsoft werde Werbe- und Technikpartner für Videoanzeigen.
Zu den Einschränkungen beim Konten-Sharing hieß es, man arbeite daran, die über 100 Millionen Haushalte zu monetarisieren, die Netflix sehen, ohne direkt dafür zu bezahlen. Man habe zwei verschiedene Ansätze in Lateinamerika gestartet, um mehr zu erfahren. "Unser Ziel ist es, ein benutzerfreundliches kostenpflichtiges Sharing-Angebot zu finden, von dem wir glauben, dass es für unsere Mitglieder und unser Unternehmen funktioniert und das wir 2023 einführen können", betonte das Unternehmen in dem Schreiben.
Mit Konten-Sharing ist gemeint, dass sich mehrere Haushalte ein Netflix-Abo teilen. In den Nutzungsbedingungen von Netflix ist es untersagt, ein Netflix-Konto mit anderen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen. Bisher ging Netflix in den meisten Ländern jedoch noch nicht dagegen vor.
Der asiatisch-pazifische Raum war die einzige Region, in der Netflix in den drei Monaten bis Ende Juni Abonnenten hinzugewann. Netflix konnte dort 1,1 Millionen Abonnenten gewinnen, während es in den USA und Kanada 1,3 Millionen und in Europa, dem Nahen Osten und Afrika 800.000 verlor.
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Derzeit wird von uns doch bereits eine Gebühr GEZahlt. Diese wird u.a. mit einem...
Nunja, ich habe gehört, daß die Kinder heutzutage das erste Jahr in der Grundschule...
Mir gefallen einige Internationale Serien, aber Netflix scheint wenig Interesse zu...
Ich teile mir den mit Freunden und an Wochenende gucken wir häufig sogar ein paar Film...
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