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Quantum Systems: Raketen-Drohne jagt in 30 Sekunden auf 4.000 Meter

Quantum Systems erprobt einen Drohnen-Abfangjäger mit hybridem Antrieb. Der Jäger kombiniert Elektropropeller mit einem Feststoffraketenmotor.
/ Andreas Donath
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Markus Söder mit Jäger-Drohne (Bild: Quantum Systems)
Markus Söder mit Jäger-Drohne Bild: Quantum Systems

Der bayerische Hersteller Quantum Systems befindet sich in der finalen Flugerprobung einer Abfangdrohne mit außergewöhnlichem Antriebskonzept. Das Jäger genannte System könnte nach Unternehmensangaben noch in diesem Jahr einsatzbereit werden.

Die Drohne startet aus einer Box und steigt zunächst mit vier elektrischen Propellern auf etwa 100 Meter Höhe. Dort zündet ein Feststoffraketenmotor, der für rund fünf Sekunden zusätzlichen Schub liefert. Anschließend fliegt das System wieder rein elektrisch weiter.

Der Co-Gründer und Co-CEO von Quantum Systems, Florian Seibel, sagte der Fachpublikation Hartpunkt(öffnet im neuen Fenster) , die Drohne erreiche durch diese Kombination innerhalb von 30 Sekunden eine Höhe von 4.000 Metern. Vor zwei Wochen veröffentlichte Seibel auf Linkedin Aufnahmen von Testflügen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Technische Daten und Einsatzprofil

Ein Unternehmenssprecher nannte Hartpunkt weitere technische Spezifikationen: Die Abfangdrohne erreicht maximal 5.000 Meter Höhe und operiert in einem Radius von bis zu 25 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 365 und 405 Kilometern pro Stunde.

Die Drohne wiegt bis zu 2,5 Kilogramm, wovon bis zu 800 Gramm für Nutzlast zur Verfügung stehen. Der Stückpreis soll sich im vierstelligen Eurobereich bewegen. Quantum Systems will damit Drohnen von weniger als 600 Kilogramm Gewicht bekämpfen.

Die Abwehr erfolgt nach dem Hit-to-kill-Prinzip: Die Jäger-Drohne rammt das gegnerische Flugobjekt und zerstört es durch den Aufprall. Der Abfangvorgang läuft weitgehend automatisiert ab und kommt ohne direkte menschliche Steuerung aus.

Quantum Systems stattet das Gerät mit einem störungsresistenten Datenlink aus. Zudem kann die Drohne ohne Satellitennavigation arbeiten.


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