Qnap TS-253D im Test: Viel mehr als ein schwarzer Klotz mit zwei Laufwerken
Das TS-253D ist ein interessantesNAS, das durch sein Betriebssystem auch Medienserver, SQL-Server, Downloadserver und viel mehr sein kann.

NAS-Geräte sind mittlerweile weit mehr als im RAID-Verbund angelegte Laufwerke mit Netzwerkzugang. Das beweisen Unternehmen wie Synology und Qnap immer wieder. Allerdings sind Geräte dieser Hersteller oft im etwas höherpreisigen Bereich angesiedelt und daher für den Heimgebrauch oder kleine Unternehmen eher unattraktiv. Das TS-253D von Qnap soll in genau diese Nische springen.
- Qnap TS-253D im Test: Viel mehr als ein schwarzer Klotz mit zwei Laufwerken
- Schnell genug für Alltägliches
- Musik und Filme streamen mit Hindernissen
- Verfügbarkeit und Fazit
Ab derzeit etwa 410 Euro gibt es das Gerät mit zwei Laufwerksschächten, einer x86-CPU, 2,5-GBit-Ethernet, genügend USB-Anschlüssen und 4 GByte RAM. Der Preis ist also merklich höher als der für etwa ein NAS-Selbstbau, wie ihn Golem.de bereits ausprobierte. Doch steckt in dem Gerät wesentlich mehr als ein simpler Netzwerkspeicher, wie wir in unserem Test feststellen.
• Im ersten Teil des Textes öffnen wir das NAS und schauen auf Erweiterbarkeit und Hardware.
• Der zweite Teil geht auf die Leistung und Anwendungszwecke ein.
• Im dritten Teil geben wir einige Beispiele für weitere Verwendungen des NAS
• Zum Schluss ziehen wir wieder unser Fazit.
Würden wir das Gerät beschreiben, müssten wir das Akronym NAS wohl mit "Nimm-alles-System" statt Network Attached Storage übersetzen. Das liegt zum großen Teil am vorinstallierten Betriebssystem QTS, das auf allen Geräten des Herstellers Verwendung findet. Mithilfe verschiedener Applikationen und Dienste können wir das NAS auch als Multimedia-Server, als Musikabspielgerät oder zum Hosten virtueller Maschinen nutzen. Diese können wiederum weitere Serverrollen einnehmen, als DNS-Server, Mailserver, Webserver oder anderes System dienen. Die Auswahl ist riesig und erfreut den Techniksinn in uns. Allerdings könnte der schiere Funktionsumfang und die teils wirre und zerfaserte Bedienung des Gerätes für einige Menschen etwas überfordernd sein.
Werkzeugloses Installieren mit Einschränkungen
Zunächst sollten wir uns noch ein oder zwei passende Laufwerke dazu bestellen, da diese nicht im Lieferumfang enthalten sind. Die zwei hinter der schwarzen Frontblende versteckten Laufwerkskäfige lassen sich dabei ohne große Mühe und werkzeuglos aus dem Gehäuse ziehen. Das NAS ist sowohl mit 3,5-Zoll-, als auch mit 2,5-Zoll-Laufwerken kompatibel. Allerdings kann nur der größere Formfaktor, der für die meisten Netzwerk-Festplatten zutrifft, auch werkzeuglos mit Steckverbindern befestigt werden. Für kleinere 2,5-Zoll-Disks, also etwa SATA-SSDs, liegen Schrauben bei.
Bei der Auswahl des Speichermediums sollten Nutzer schauen, was ihnen wichtig ist: Generell ist es eine gute Idee, zuverlässige und meist langlebige 3,5-Zoll-HDDs zu verbauen. Wollen wir weitaus mehr Multitasking umsetzen, dann sind auch 2,5-Zoll-SATA-SSDs mittlerweile eine sinnvolle und nicht mehr zu teure Wahl. Zudem ist das mechanische Klackern von HDDs zwar ein nostalgischer Akustiktrip in die Vergangenheit, aber dennoch teilweise recht laut. SSDs arbeiten normalerweise völlig geräuschlos. Das NAS selbst ist im Betrieb kaum zu hören. Der einzelne kleine Lüfter kühlt die verbauten Speichermedien. CPU und Mainboard sind hingegen passiv gekühlt.
Mehr RAM und Netzwerkkarte nachrüstbar
Generell ist das NAS als eine Art Grundgerüst konzipiert, das mit weiteren Komponenten aufgerüstet werden kann. Mit zwei Kreuzschlitzschrauben an der Rückseite können wir dazu an die Hardware gelangen. Das NAS hat etwa einen Mini-PCIe-Steckplatz verbaut, mit dem beispielsweise eine zusätzliche Netzwerkkarte installiert werden kann. Qnap bietet weitere 2,5-GBit- oder auch 10-Gbit-Karten an.
Das TS-253D ist mit zwei 2,5-Ethernet-Ports ausgestattet, was für die meisten Heimanwendungen und kleine Büros ausreichen sollte. Im Test war die Bandbreite beim Kopieren von Daten, einem 300 GByte großen Verzeichnis und beim Streaming von 4K-Inhalten zumindest schnell genug. Wir können das Gerät auch etwa an zwei verschiedene voneinander getrennte Netzwerke anschließen oder mehrere Geräte ansteuern. Auch Link Aggregation für die Verbindung zweier Netzwerkports für eine schnellere Verbindung ist möglich. Bei mehreren zugreifenden Geräten sind es eher die Seagate-SATA-Festplatten, die an ihre Lese- und Schreibgrenzen von ungefähr 150 MByte/s stoßen. Da das System keine NVMe-Steckplätze aufweist, lässt sich dieser Flaschenhals höchstens durch SATA-SSDs mindern, aber nicht verhindern.
Der RAM könnte knapp werden, wenn Multitasking oder virtuelle Maschinen berechnet werden müssen und zugleich ein 4K-Film auf dem Gerät läuft. Die zwei SODIMM-Riegel können aber auch ausgetauscht und erweitert werden. Offiziell unterstützt das System - auch wegen der Celeron-J4125-CPU - maximal 8 GByte DDR4-Speicher. Laut dem IT-Magazin NAS Compares gibt es allerdings auch Speicherriegel von Crucial für 16 oder sogar 32 Gbyte RAM, die kompatibel sind und vom Betriebssystem erkannt werden.
Die CPU ist mit ihren vier Kernen für die meisten Dinge ausreichend schnell.
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Schnell genug für Alltägliches |
Prinzipiell weder - noch. Wenn Deine NAS ausreichend RAM hat wirst Du den Unterschied...
Ähh, doch? https://www.borncity.com/blog/2019/01/25/android-finger-weg-vom-es-file-explorer/
Ich mache mir einen KVM-Host auf libvirt. Deutlich sicherer, als das von Synology.
Immer mehr.
Meines sieht schöner aus (Inwin Chopin), kann mehr (Linux) und ist sicherer (KVM-LVM-Host).